Olympus-Chef tritt im April zurück

Olympus will den Milliarden-Betrugsskandal schnell hinter sich lassen. Im April soll der heutige Firmenchef bei einer Aktionärsversammlung zurücktreten. Wie es mit der Traditionsfirma weitergeht, ist weiterhin offen.

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Von
  • dpa

Nach dem Milliarden-Bilanzbetrug bei Olympus wird der aktuelle Firmenchef im April zurücktreten. Eine außerordentliche Aktionärsversammlung soll dann eine neue Führung einsetzen, wie der japanische Kamerahersteller am Mittwoch ankündigte (PDF-Datei). Auch über den Einstieg neuer Investoren könnte erst dann entschieden werden.

Olympus hatte kürzlich den amtierenden Chef Shuichi Takayama und 18 weitere frühere und aktive Manager auf Schadenersatz verklagt. Von Takayama verlangt das Unternehmen allein 500 Millionen Yen (5,1 Mio Euro).

Bei Olympus wurden über Jahre mit Hilfe aufgeblähter Übernahmedeals nach heutigen Erkenntnissen Verluste von insgesamt 134,8 Milliarden Yen (rund 1,37 Mrd Euro) verschleiert. Die drei mutmaßlichen Architekten des Bilanzbetrugs – Tsuyoshi Kikukawa, der zuletzt Verwaltungsratschef war, sowie Vizepräsident Hisashi Mori und Buchprüfer Hideo Yamada – verloren bereits ihre Jobs. Olympus verklagte wegen der Bilanzmanipulationen zuletzt neben den Managern auch seine internen Buchprüfer.

Olympus konnte im Dezember mit der Vorlage aktualisierter Geschäftszahlen zwar in letzter Minute eine sofortige Verbannung von der Börse in Tokio abwenden. Doch das Unternehmen ist noch lange nicht auf der sicheren Seite. Es laufen Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft, die Bilanz ist durch die riesige Buchkorrektur geschwächt. Zuletzt geriet Olympus laut Medienberichten auch ins Visier amerikanischer Finanzinvestoren. Schon lange spekuliert wird über eine gemeinsame Hilfsaktion großer japanischer Konzerne. (keh)