Gedämpfte Zuversicht bei Siemens

Am kommenden Dienstag legt der Elektroriese Zahlen für das erste Geschäftsquartal vor. Danach lädt der Konzern seine Aktionäre zu Hauptversammlung.

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Von
  • dpa

Für Siemens hat im Oktober ein neues Geschäftsjahr begonnen. Die Zahlen für das erste Quartal will das Unternehmen am kommenden Dienstag vorlegen. Wenn Konzernchef Peter Löscher anschließend vor die Aktionäre tritt, wird es auch um die Zukunft des Tochterunternehmens Osram gehen, dessen Börsengang angesichts der Lage an den Finanzmärkten vorerst auf Eis liegt. Erst vor wenigen Tagen schreckte das Unternehmen mit der Ankündigung, im Inland jede zehnte Stelle zu streichen, die Öffentlichkeit auf. Auch der Stellenabbau beim Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) könnte Thema auf dem Aktionärstreffen werden.

Alles in allem dürfte es kein einfaches Geschäftsjahr werden, denn die Euro-Krise und die trüberen Konjunkturaussichten werden auch an Siemens nicht spurlos vorübergehen. Die eigenen Ziele nannte Finanzchef Joe Kaeser jüngst "sehr ambitioniert". Das Unternehmen werde hart arbeiten müssen, um am Ende die eigenen Erwartungen zu erfüllen. Experten rechnen damit, dass Siemens in den ersten drei Monaten des neuen Geschäftsjahres die langsamere Gangart der Konjunktur in Europa bereits zu spüren bekommen hat. Da der Konzern zudem im Vorjahr ein starkes Quartal hingelegt hatte, sanken die Gewinne vermutlich, während der Umsatz dank voller Auftragsbücher noch ein Stück gewachsen sein dürfte.

Im November hatte Löscher bei der Bilanz-Pressekonferenz gesagt, dass Siemens bei manchen Kunden erste Anzeichen für eine Atempause auf hohem Niveau sehe. Nach dem steilen Aufschwung der vergangenen eineinhalb Jahre sei dort realistischerweise mit einer Abflachung des Wachstums zu rechnen. Löscher kann seinen Aktionären immerhin weiter prall gefüllte Auftragsbücher präsentieren. Doch der Weltwirtschaft könne man sich nicht entziehen, hatte etwa Kaeser gesagt. "Unternehmen, die nicht wissen, ob sie morgen noch einen Kredit bekommen, werden nicht investieren." Auch Löscher selbst hatte eine drohende Kreditklemme als eine echte Gefahr für die Wirtschaft bezeichnet: "Eine deutliche Abkühlung der Konjunktur ist spürbar." (dwi)