Bericht: Microsoft will seine virtuelle Points-Währung abschaffen

Entwickler von Xbox-Live-Spielen sollen sich bereits auf die Währungsreform vorbereiten und ihre Programme künftig in realen Geldern abrechnen.

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Die 2005 eingeführten Microsoft Points stehen in der Kritik, weil sie unflexibel sein sollen und reale Preise verschleiern.

(Bild: Microsoft)

Das Online-Magazin Inside Mobile Apps will von mehreren Entwicklern von Xbox-Live-Spielen erfahren haben, dass Microsoft plant, seine virtuelle Währung Microsoft Points zum Jahresende abzuschaffen. Wie es in dem Bericht heißt, sollen sich die Entwickler darauf vorbereiten, künftig ihre Spiele direkt in Euro, US-Dollar oder anderen Landeswährungen abzurechnen. Die Points-Guthaben der Kunden sollen bei der Umstellung in ihre Landeswährung zurückgetauscht werden.

Microsoft startete seine Online-Währung Ende 2005 mit der Einführung der Xbox 360 und dessen Xbox Live Marketplace, in dem Download-Spiele verkauft werden. Microsoft Points lassen sich derzeit zur Bezahlung von Xbox-Live-Spielen, Games for Windows und Zune-Songs im PC-Shop nutzen. Bei den Download-Spielen für die Xbox 360 hat Microsoft inzwischen angefangen, einzelne Spielangebote in realen Währungen anzubieten.

In die Kritik sind Microsoft Points geraten, weil die Umrechnung (100 Points kosten 1,20 Euro) kompliziert ist und Kunden die Points zunächst nur in 500er-Paketen kaufen konnten; seit 2010 sind es 400er-Pakete. Beim Erwerb eines Spiels oder Songs bleibt meist immer ein Rest übrig, den Microsoft nicht wieder zurücktauscht. Mit der Point-Währung reduzieren die Redmonder die Zahl der Kreditkarten-Transaktionen und suggerieren Kunden zudem über den Umrechnungskurs kleinere Preise.

Mit der Abschaffung der Points und der Umstellung auf reale Währungen würde Microsoft mit Google und Apple gleichziehen, die in ihren Online-Shops seit jeher reales Geld akzeptieren. Demnach könnte man auch im für Windows 8 geplanten App-Store wie bereits schon bei Windows Phone 7 mit echten Währungen ohne Point-Umrechnung bezahlen. Offiziell wollte Microsoft den Bericht von Inside Mobile Apps nicht kommentieren. (hag)