Joomla! hat ein Lizenzproblem

Die Joomla!-Entwickler und die Anbieter von Erweiterungen für das Open-Source-CMS sind sich uneinig, ob proprietäre Erweiterungen im Einklang mit der Joomla!-Lizenz stehen.

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Von
  • Oliver Diedrich

Zwischen dem Joomla!-Team und den Anbietern proprietärer Erweiterungen für das populäre Content Management System ist ein Streit um die Einhaltung der General Public License (GPL entstanden. Das CMS steht unter der GPL, hat jedoch bislang wie Mambo (aus dem Joomla! als Fork entstanden ist) proprietäre Erweiterungen zugelassen. Als im vergangenen Jahr über die Lizenz der kommenden Version 1.5 von Joomla! diskutiert wurde, war sogar die Rede davon, proprietäre Erweiterungen explizit zu erlauben.

Mittlerweile sind die Joomla!-Entwickler jedoch zu dem Schluss gekommen, dass viele Erweiterungen des CMS als abgeleitetes Werk im Sinne der GPL anzusehen und daher auch unter der GPL zu lizenzieren seien, wie die License FAQ erklärt. Eine sehr detaillierte Erläuterung der Sichtweise der Entwickler gibt Projektleiter Louis Landry in seinem Blog unter der Überschrift What's the deal with templates?

An die Entwickler proprietärer Erweiterungen erging die Bitte, freiwillig die GPL einzuhalten und ihren Code ebenfalls unter GPL zu lizenzieren – wenn man "kleine" GPL-Verletzungen durch Erweiterungen gestatte, sei es schwieriger, erfolgreich gegen unerwünschte GPL-Verletzungen wie Codeklau vorzugehen. Die in der Joomla! Commercial Developer's Alliance (JCD-A) zusammengeschlossenen Anbieter zeigen sich in einem offenen Brief enttäuscht von dieser Entwicklung: Die zahlreichen kommerziellen Joomla!-Erweiterungen seien entstanden, weil man sich vor derartigen Rechtsstreitigkeiten geschützt glaubte. Für viele Anbieter ist eine Lizenzierung unter GPL offenbar keine Option. (odi)