RAP mobile: alternativer Ansatz zur App-Entwicklung mit Java

Wie es der Name nahelegt, setzt die Java-Technik auf der vom IT-Dienstleister EclipseSource maßgeblich entwickelten Eclipse Rich Ajax Platform auf, einem Eclipse-Plug-in zur Entwicklung von Web-2.0-Anwendungen.

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Von
  • Alexander Neumann

Die Programmiersprache Java ist bei der Entwicklung plattformunabhängiger mobiler Apps aus der Mode gekommen, seitdem verstärkt Webtechniken wie HTML5, JavaScript und CSS zur Mobilprogrammierung herangezogen werden. Der Eclipse-Dienstleister EclipseSource versucht nun, mit RAP mobile eine neue Alternative für die Multi-Plattform-Entwicklung mit Java ins Spiel zu bringen.

Laut Jochen Krause, Chef des Dienstleisters, hinter dem der Karlsruher Eclipse-Experte Innoopract steht, sei es zwar einfach, mit HTML5 loszulegen, und die derzeit angesagten JavaScript-Bibliotheken würden einen wirklich guten Eindruck hinterlassen. Doch wenn es darum ginge, die Apps zum Laufen zu bringen oder zu nutzen, gehe die anfängliche Begeisterung meistens in Enttäuschung über. Das sei der Grund für sein Unternehmen, RAP mobile ins Rennen zu schicken.

Der Name leitet sich von der Eclipse Rich Ajax Platform (RAP) ab, die EclipseSource maßgeblich mitentwickelt und die Basis für RAP mobile darstellt. Dabei handelt es sich um ein quelloffen verfügbares Plug-in für die Entwicklungsumgebung Eclipse zur Entwicklung von Web-2.0-Anwendungen auf Basis von Java. RAP mobile verwendet Server, Browser-Implementierung (HTML5, JavaScript) und die APIs von RAP.

RAP mobile fügt darüber hinaus nicht freie verfügbare native Clients für iOS und Android hinzu. Das heißt, es gibt auf dem mobilen Gerät eine native App, die mit dem RAP-Server "spricht" und die Darstellung der Applikation übernimmt. Das geschieht nicht mit den Browser-Techniken, sondern mit den nativen Widgets des Betriebssystems. RAP mobile rendert dabei den Java-/SWT-Code (Standard Widget Toolkit) als native mobile App.

Die Kommunikation erfolgt über das JSON-Datenformat

(Bild: EclipseSource)

Zudem erlaubt die Software den Zugriff auf Funktionen des Geräts wie Standort oder Kamera. Ihre Architektur will darüber hinaus einen sicheren Umgang mit den verwendeten Daten ermöglichen, da alle nicht zur Anzeige benötigten Daten serverseitig verwahrt werden. So verbleiben keine Daten auf dem Gerät, sollte es verloren gehen.

Mit der Ankündigung hat EclipseSource nun ein zunächst geschlossenes Entwicklerprogramm für RAP mobile gestartet. Dafür muss man sich registrieren, wobei im ersten Schritt nur wenige hundert Entwickler in das Programm aufgenommen werden. Im Sommer soll dann eine öffentliche Beta folgen. Teile der Clients, die von allgemeinem Nutzen sind, will EclipseSource später als Open Source zur Verfügung stellen. Die nativen Clients wird das Unternehmen zu marktüblichen Konditionen als Entwickler- und Enterprise-Lizenzen anbieten. (ane)