XML-Patente: "Niemand will hier jemanden erpressen"

XML ist für Web-Programmierer wie die Luft zum Atmen. Doch die Firma Scientigo behauptet, XML verletze ihre Patente. Technology Review sprach mit dem Scientigo-CEO, dem Forschungsschef und einem Vertreter des Patent-Unternehmens Inflexion Point.

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Die Sprache XML ist für Web-Programmierer wie die Luft zum Atmen: Eine freie Ressource, ohne die das Web nicht funktionieren würde. XML wurde zwischen 1996 und 1998 vom gemeinnützigen World Wide Web Consortium (W3C) entwickelt und ist inzwischen im Web zur dominierenden Lingua Franca geworden. Doch die Freiheit von XML ist bedroht, denn das kleine Software-Unternehmens Scientigo aus Charlotte in North Carolina behauptet, zwei US-Patente (5,842,213 und 6,393,426) zu besitzen, die die Grundkonzepte hinter XML abdecken.

Im Interview mit Technology Review verwies Scientigo-CEO Doyal Bryant darauf, Scientigo wolle mit seinem geistigen Eigentum nur angemessen Geld verdienen: "Die Commerce One-Transaktion hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass es ein Interesse an dieser Technologie gibt. Wäre das nicht so, hätten sich nicht einige der großen Player in letzter Minute eine Bieterschlacht geliefert". Ron Laurie von der Patentfirma Inflexion Point Strategy, die Scientigo im Patentbereich berät und Teil des Intellectual Property-Teams der Firma ist ergänzte "dass man bei seinen Lizenzbedingungen so vernünftig wie möglich bleiben muss. Wenn dem nicht so ist und man die Industrie erpresst, würde man den Rest seines Lebens vor Gericht verbringen – alle würden versuchen, das Patent anzufechten. Aus meiner persönlichen Sicht vermeidet man diese Probleme nur, wenn man in Sachen Lizenzgebühren vernünftig bleibt. Niemand will hier jemanden erpressen."

Siehe dazu den Artikel in Technology Review, einschließlich Interview mit Scientigo-CEO Doyal Bryant, Scientigo-Forschungsschef Paul Odom und Ron Laurie von der Patentfirma Inflexion Point Strategy, die Scientigo im Patentbereich berät: (wst)