TV-Werbung reagiert auf Nutzerkommentare

Bei der Super Bowl, dem Sportereignis des Jahres im US-TV, sollen soziale Netzwerke live mitbeeinflussen, welche Werbespots geschaltet werden.

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Am kommenden Sonntag findet mit der Super Bowl das alljährliche Finale der US-Football-Saison statt. Und wie in den letzten Jahren üblich werden die Massen nicht nur vor dem Bildschirm hängen: Unzählige Fans werden das Spiel auch auf Twitter, Facebook und in anderen Netzwerken kommentieren – die begehrten, sündhaft teuren Werbespots in den Pausen ebenso.

Taten dies im vergangenen Jahr noch 900.000 Zuschauer, werden diesmal schon fünf Millionen erwartet. Deren Feedback könnte einen neuen Trend einleiten: die Programmierung von Sendeplätzen in Echtzeit. Bereits für die Super Bowl 2013 gehen TV-Sender und Werbefirmen davon aus, dass die Kommentare einen erheblichen Einfluss auf die Auswahl von Reklame haben werden, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. "Wer Werbung schaltet, wird sofort auf die Reaktionen reagieren und in späteren Werbeblöcken womöglich einen alternativen Spot schalten", sagt Kate Sirkin von der Werbefirma Starcom MediaVest Group.

Mehr noch: Verschiedene Versionen eines Spots könnten auch in Abhängigkeit davon laufen, was auf dem Spielfeld passiert und bestimmte Reaktionen in den Netzwerken hervorruft. Das funktioniere nach dem Motto: "Wir hören dir zu, Amerika, und geben dir das, was du willst", meint Sirkin.

Die Firma, die die entsprechende Technologie hierfür entwickelt hat, ist Bluefin Labs aus Cambridge, Massachusetts. Bluefin analysiert bereits 8000 TV-Shows samt Werbung auf 200 verschiedenen Sendern und gleicht ihren Verlauf mit den Reaktionen in sozialen Netzwerken ab. Die meisten Kommentare gibt es auf Twitter. Die Firma beobachtet zudem ganz gezielt rund zehn Millionen Nutzer, die wenigstens einmal in drei Monaten das Fernsehprogramm kommentiert haben. Mit Hilfe von maschinellem Lernen wird das Web-Geplauder auf den TV-Kontext hin untersucht.

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(bsc)