Intel spielt Cheat-Polizei

Mit einer neuen Technik will der Chiphersteller unerwünschte Hilfsmittel aus Online-Spielen verbannen: Der Chipsatz des Computers wird zum Cheat-Sheriff.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 258 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Volker Briegleb

Intel geht den "Punks" an den Kragen. Der Chiphersteller will Gamern, die sich in Multiplayer-Spielen mit technischen Hilfsmitteln unerlaubte Vorteile verschaffen, hardwareseitig das Handwerk legen. So genannte Cheats, kleine Programme, die für Röntgensicht ("Wall Hacks") sorgen oder gleich das Zielen übernehmen ("Aimbots") sollen auf künftigen PCs oder Konsolen vom Chipsatz der Geräte erkannt werden. Intel stellte das Projekt aus seiner Forschungsabteilung jetzt im Rahmen des Research@Intel Day vor.

Im Unterschied zu Gegenmaßnahmen durch parallel laufende oder in ein Spiel integrierte Software (etwa PunkBuster) soll Intels System in der North Bridge des Chipsatzes sitzen und dort für Ordnung auf dem virtuellen Spielfeld sorgen. Hier werden die Eingabeimpulse von Maus, Tastatur oder anderer Geräte gemessen und dann mit dem Spielgeschehen verglichen. Wenn die Befehle der Peripherie von den Aktionen im Spiel abweichen, so die Idee, müsse noch eine andere – möglicherweise illegitime – Eingabequelle bestehen, zum Beispiel durch einen Aimbot, der die Zielsteuerung für den Spieler übernimmt, der nur noch den Abzug betätigt.

Noch ist das System nicht ausgereift und weiter in Entwicklung, mit serienreifen Chipsätzen ist in naher Zukunft nicht zu rechnen. Intel erwägt einem Bericht von CNet News zufolge auch andere Einsatzmöglichkeiten der Technik, zum Beispiel bei der Erkennung von Klickbetrug bei Online-Anzeigen. (vbr)