Debian soll 14,4 Milliarden Euro wert sein

Nach einer Analyse von James Bromberger würde es 14,4 Milliarden Euro kosten, die in Debian enthaltene Software neu zu entwickeln.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Der Debian- und CPAN-Entwickler James Bromberger kommt in einer Analyse zu dem Schluss, dass es ungefähr 19,1 Milliarden US-Dollar (14,4 Mill. Euro) kosten würde, um die im aktuellen Entwicklungsstand von Debian Wheezy (7.0) enthaltene Software von Grund auf neu zu programmieren. Für die Analyse hat er mit dem Programm Sloccount die Zeilen Quellcode der derzeit in Wheezy enthaltenen Software gezählt; um diese knapp 420 Millionen Zeilen Code von durchschnittlich bezahlten Entwicklern schreiben zu lassen, sei die erwähnte Summe erforderlich.

Er nimmt dabei ein durchschnittliches Jahresgehalt von 72.533 US-Dollar an und legt als Codekomplexität "standard" an. Als weiteres Beispiel führt Bromberger die knapp 10 Millionen Codezeilen umfassende Kernel-Version 3.1.8 an, dessen Entwicklung nach dem angelegten Rechenmodell rund 540 Millionen US-Dollar kosten würde; bei einer Bewertung als "complex" seien es 1 877 Millionen. In dem Zusammenhang führt er an, eine andere Analyse sei 2011 zu dem Schluss gekommen, der Kernel sei über 3 Milliarden US-Dollar wert. Damit weist er die Leser selbst darauf hin, wie ungenau und vage solche Analysen sind.

Analyse der Programmiersprachen, mit der die in Debian enthaltene Software geschrieben wurde.

(Bild: James Bromberger )

Bromberger hat sich auch noch einige andere Projekte angesehen; Samba 3.6.1 neu zu entwickeln würde beispielsweise 101 Millionen US-Dollar kosten, Apache 2.2.9 33,5 Millionen. Auch die zur Entwicklung der Software in Debian verwendenden Programmiersprachen hat er analysiert; Ansi C liegt mit 40 Prozent klar in Führung; es folgen C++ mit 20 Prozent und Java mit 8 Prozent. (thl)