Foxconn-Arbeitsbedingungen: Ersteindruck der Fair Labor Association

Die Prüfer der Organisation, die auf Apples Bitte hin den Auftragshersteller untersucht, sehen weniger große Probleme als etwa bei Textilherstellern, kritisieren aber weiterhin die Arbeitsbedingungen.

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Die Auditing-Organisation Fair Labor Association (FLA), die im Auftrag Apples die Arbeitsbedingungen beim Zulieferer Foxconn in China untersuchen sollen, hat gegenüber US-Medien einen ersten Eindruck übermittelt. FLA-Präsident Auret van Heerden wird dabei mit den Worten zitiert, die Fabriken von Foxconn seien im Vergleich zu den Textilherstellern in Asien, die die Organisation sonst überwacht, "erstklassig". Die Arbeitsumgebung sei sehr ruhig.

Das Problem liege wohl weniger in der Arbeitsintensität und dem "Burnout", den die Arbeiter bei Foxconn erlebten, sondern mehr in der Monotonie, der Langeweile und der Entfremdung, die die Menschen plagten. Schon früher war Foxconn vorgeworfen worden, seine Angestellten als "Roboter" zu nutzen, die jeden Tag einzelne Handgriffe tausende Male ausführen müssten.

Die FLA will den Berichten zufolge mit insgesamt 30 Prüfern vor Ort sein und die Ergebnisse per iPad erfassen. Drei Fabriken sollen innerhalb von drei Wochen untersucht werden, in denen 300.000 Menschen arbeiten. Anonyme Umfragen sollen die Meinung von insgesamt 35.000 Personen einholen. Gefragt wird unter anderem nach dem Anwerbeprozess und eventuell damit verbundenen Kosten, den Verträgen, den Versorgungseinrichtungen und ihrem allgemeinen Befinden.

Unterdessen berichtet die Website Motherboard, die zum Magazin Vice gehört, über ein anderes Foxconn-Problem. Demnach setzt der Auftragskonzern massiv auf Praktikanten, die aus Universitäten und Schulen kommen. Die bis zu 180.000 Personen starke Gruppe erhält angeblich nur die Hälfte des Standardlohns. (bsc)