Bericht: Telekom überlegt Rückzug aus Großbritannien

Nach dem geplatzten Verkauf der US-Tochter an AT&T erwägt der Bonner Konzern offenbar den Ausstieg aus dem mit France Telecom gegründeten britischen Joint-Venture "Everthing Everywhere".

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Die Deutsche Telekom erwägt einem Agenturbericht zufolge den Ausstieg aus dem britischen Joint-Venture "Everthing Everywhere". Nach dem geplatzten Verkauf der US-Tochter an AT&T sondiere der Bonner Konzern seine Möglichkeiten für einen Rückzug aus dem gemeinsam mit France Telecom gegründeten britischen Netzbetreiber, berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Konzernkreise. Die Überlegungen stünden noch am Anfang, heißt es weiter, eine Entscheidung sei erst später im Jahr zu erwarten.

Telekom und France Telecom wollten den Bericht nicht kommentieren. Die Unternehmen hatten ihre britischen Mobilfunktöchter Orange UK und T-Mobile UK Ende 2009 zu Everything Everywhere verschmolzen und wenige Monate später grünes Licht von den Kartellbehörden erhalten. Die Partner hatten später angekündigt, auch in anderen Bereichen zusammenarbeiten zu wollen. France Telecom hatte seine europäischen Mobilfunktöchter einer Prüfung unterzogen und sich unter anderem in Österreich und der Schweiz vom Markt zurückgezogen.

Dem Bloomberg-Bericht zufolge sondiert die Telekom Möglichkeiten, ihren finanziellen Spielraum zu erweitern. Dem Konzern sind mit dem geplatzten Verkauf der US-Tochter einige Milliarden entgangen. Der Bonner Konzern hatte nach einigem Zögern im März 2011 beschlossen, die schwächelnde US-Mobilfunktochter für 39 Milliarden US-Dollar an den US-Netzbetreiber AT&T zu verkaufen. Ende vergangenen Jahres war das Geschäft nach heftigem Widerstand der US-Aufsichtsbehörden gescheitert. Die Telekom erhielt von AT&T ein Trostpflaster von 3 Milliarden US-Dollar. (vbr)