EU will Etat für High-Performance Computing verdoppeln

In einem Schreiben an den Ministerrat und das Parlament schlägt die EU-Kommission vor, in Zukunft bis zu 1,2 Milliarden Euro in die Förderung von Hochleistungs-IT zu stecken. Der Zeitpunkt sei günstig, da jetzt die Arbeit an Exa-Scale-Systemen beginne.

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Von
  • Christian Kirsch

Aus Sicht der EU-Kommission ist High-Performance Computing (HPC) einerseits wichtig für Forschungs- und Entwicklungsarbeiten – Firmen könnten durch seinen Einsatz bis zu 40 Milliarden Euro sparen. Andererseits seien europäische Unternehmen in diesem Bereich zu wenig vertreten, sie hätten 2009 nur einen Marktanteil von 4,5 Prozent gehabt.

Das erläutert die Kommission in einem Schreiben (PDF) an den Ministerrat und das EU-Parlament. Zurzeit sei ein günstiger Moment, HPC in der EU voranzubringen, da jetzt die Entwicklung für Exa-Scale-Rechner beginne, die 2020 verfügbar würden. Damit sind Maschinen gemeint, die 1018 Gleitkommaoperationen (Exa-Flops) pro Sekunden durchführen.

In dem Dokument schlägt die Kommission einen Aktionsplan vor, der unter anderem eine europäische HPC-Infrastruktur von Weltgeltung zum Ziel hat. Sie solle einer großen Gruppen akademischer und industrieller Anwender nützen, insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen. Neben besserer Zusammenarbeit der Beteiligten schlägt die Kommission vor, die Investitionen in HPC von jetzt jährlich rund 600 Millionen Euro auf 1,2 Milliarden zu verdoppeln. Der Betrag solle zu gleichen Teilen von der Kommission, nationalen Regierungen und industriellen Anwendern aufgebracht werden.

Die US-Regierung finanzierte die Exa-Scale-Entwicklung nach Schätzungen von Computerworld mit rund 73 Millionen US-Dollar (derzeit rund 56 Millionen Euro) im vergangenen Jahr. Auch die Volksrepublik China und Japan forschen intensiv an neuen HPC-Techniken. (ck)