Opel beginnt mit der Auslieferung des Ampera

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Von
  • Gernot Goppelt

Opel beginnt mit der Auslieferung des Opel Ampera. Nach Angaben des Herstellers liegen bereits 6000 Bestellungen für das Elektroauto mit Range Extender vor. Zu den wichtigsten Märkten zählen laut Opel Deutschland, Großbritannien und die Benelux-Länder. E-Mobility-Director Enno Fuchs ist optimistisch, dass noch in diesem Jahr 10.000 Exemplare des Ampera verkauft werden können. Dabei könnte dem Hersteller zugute kommen, dass die Interessenten offenbar vergleichsweise kaufkräftig sind. Denn erste Marktanalysen hätten ergeben, dass mehr als 60 Prozent der Kunden vorher Fahrzeuge von "Premium-Herstellern" gefahren hätten.

Laut Opel entfallen derzeit die meisten Bestellungen auf Flottenbetreiber und Geschäftskunden. Zu den typischen Flottenkunden gehören demnach große Leasingunternehmen, die bereits zahlreiche Ampera in ihren Fuhrpark integriert haben, darunter Lease Plan, ALD und Europcar. Auch mehrere globale Konzerne hätten den Ampera bestellt und würde so ihr besonderes Umweltbewusstsein dokumentieren.

Die Markteinführung des Ampera erfolgt etwas später als ursprünglich geplant. Nach Crashtests der amerikanischen Verkehrsbehörde NHTSA waren Beschädigungen am Kühlsystem der Lithium-Ionen-Batterie aufgetreten. Sie hatten wohl zumindest in einem Fall zu einem Ausbruch von Feuer geführt. Opel sah sich daraufhin wie GM in der Pflicht, technisch nachzubessern, bevor die ersten Fahrzeuge ausgeliefert werden.

Lithium-Ionen-Batterien sind temperaturempfindlicher als NiMh-Batterien, sie sollten eine Arbeitstemperatur von 40 °C möglichst nicht überschreiten. Beim Opel Ampera ist die Batterie deswegen flüssigkeitsgekühlt. Die Konzernmutter General Motors kündigte im Januar an, die Karosserie zu verstärken und das Kühlsystem der Batterie zu verbessern. Zudem sollte ein Automatismus erarbeitet werden, das nach einem Unfall die Batterieleistung reduziert. Bei den nun ausgelieferten Fahrzeugen sind laut Opel diese Maßnahmen umgesetzt.

Was die Fahrqualitäten des Ampera angeht, kann Opel auf positive Eindrücke verweisen. Auch bei heise Autos hat sich der Ampera als ein ausgesprochen laufruhiges und komfortables Fahrzeug erwiesen, der Range-Extender-Antrieb wirkt ausgereift und ausgewogen. Der Hybridantrieb des Ampera läuft in den meisten Betriebssituationen seriell, der Verbrennungsmotor wird dabei also nur zum Erzeugen von Strom eingesetzt. Die rein elektrische Reichweite soll zwischen 40 und 80 Kilometer liegen, genug für viele Pendler, genug auch für einen Ausflug in die City. Zu einer Ressourcenschonung kann der Ampera dabei allerdings genauso viel oder wenig beitragen wie andere Elektroautos: Ohne zusätzlichen Ausbau von "Erneuerbare-Energien-Anlagen", hieß es in einer Studie des Freiburger Öko-Instituts, liegen die effektiven CO2-Emissionen von Elektroautos höher als bei konventionellen Benzin-Pkw. (ggo)