Google informiert Werbekunden über Klickbetrug

Google gibt Auskunft darüber, wie oft Klicks auf Online-Werbung nicht gezählt und damit auch nicht in Rechnung gestellt werden. Der Suchmaschinebetreiber will dadurch die Ergebnisse seiner Maßnahmen gegen so genannten Klickbetrug transparent machen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Suchmaschinenanbieter Google will mit mehr Transparenz das Vertrauen seiner Werbekunden stärken. Diese könnten ab sofort nicht nur sehen, wie oft ihre Werbung erfolgreich angeklickt und ihnen in Rechnung gestellt wurde. Sie könnten sich künftig auch anzeigen lassen, wie oft Google Klicks aus unterschiedlichen Gründen nicht gezählt und damit auch nicht in Rechnung gestellt hat, sagte Google-Manager Shuman Ghosemajumder laut dpa. Die Auswertung umfasse die Anzahl der von Google als ungültig angesehen Klicks als auch ihren prozentualen Anteil an der Gesamtzahl der Klicks bei einer bestimmten Werbung.

Kunden können bei Google Werbung schalten und müssen diese nur bezahlen, wenn die Werbung wirklich angeklickt wurde. Das Werbesystem war in den vergangenen Monaten zunehmend in die Kritik geraten, weil Fälle von so genanntem Klickbetrug bekannt wurden. Die Abrechnungskonditionen sehen vor, dass ein Anzeigenkunde umso mehr bezahlt, je häufiger seine verlinkte Werbung angeklickt wird. Mit Hilfe so genannter Klickrobots können Betrüger nun die Klickraten gezielt erhöhen. Diese zweifelhafte Dienstleistung wird in den USA gelegentlich von Unternehmen in Anspruch genommen, um beispielsweise die Werbekosten eines Konkurrenten vorsätzlich in die Höhe zu treiben. Webseitenbetreiber wiederum können durch Klickbetrug bei der Werbung, die sie auf ihrer Seite eingebunden hatten, die von Google kassierte Werbeprovision nach oben treiben.

Erst im Juni hatte sich Google- Konkurrent Yahoo bereit erklärt, Geschädigten von Klickbetrug Geld zurückzuzahlen. Google selbst hatte mit Klägern in einem Klickbetrugverfahren einen Vergleich ausgehandelt, das aber vom zuständigen US-Gericht noch endgültig genehmigt werden muss. Nach Schätzungen, die US-Medien zitieren, liegt der Anteil des Klickbetrugs bei Online-Werbung zwischen 14 und 20 Prozent. Ghosemajumder sagte, Google vertraue bei Klickbetrug auf seine Technik: "Viele stornierte Klicks kommen aber durch versehentliches Doppelklicken zustande." Es handele sich oft nicht um Klickbetrug, sondern einfach um "ungültige Klicks", ohne dies näher zu spezifzieren.

Siehe dazu auch: (jk)