Photoshop CS6 als Public Beta veröffentlicht

Erstmals in der langen Geschichte von Photoshop gibt Adobe eine Betaversion zum Testen heraus: Photoshop CS6 steht auf den Adobe-Labs-Seiten als kostenlose Public Beta zum Download.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 108 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Adobes Bildbearbeitungs-Flaggschiff Photoshop hat sich einiges vom jungen Lightroom abgeschaut: Mit Version CS6 hat Adobe erstmals eine Betaversion seines Profipakets veröffentlicht – ein Ritual, das zu jeder Lightroom-Einführung seit 1.0 gehört. Die Oberfläche wurde deutlich dunkler gestaltet und der Workflow an einigen Stellen auf Echtzeit getrimmt: Dazu gehört auch, dass Photoshop nun ähnlich wie Lightroom die Änderungen automatisch im Hintergrund speichert.

Für ein flotteres Tempo sorgt die neue Mercury Graphics Engine, die schon seit Längerem im Videoschnittpaket Premiere Pro werkelt: Dank GPU-Beschleunigung soll die Arbeit mit rechenintensiven Funktionen wie dem Verflüssigen-Pinsel, Puppet Warp, 3D und Transform in Echtzeit ablaufen – bislang alles recht zähe Angelegenheiten. Ein weiterer Vorteil: Die Größe des Verflüssigen-Pinsels ist nicht mehr auf 500 Pixel beschränkt. Außerdem hat Adobe den Umgang mit 3D-Objekten vereinfacht: Das Erstellen und Animieren von 3D-Text lässt sich nun mit wenigen Handgriffen erledigen, während man früher Lichtquellen mühsam manuell positionieren musste.

Die kontextsensitiven Werkzeuge Skalieren und Füllen bekommen Zuwachs: Mit der Funktion Kontextsensitives Verschieben lassen sich Objekte einfach ausschneiden und an einer anderen Stelle im Bild platzieren; Photoshop CS6 füllt die entstandene Lücke automatisch mit passendem Hintergrund aus.

Das Weichzeichnen-Menü enthält drei neue Filter: Den selektiven Weichzeichner steuert man über eine radiale Auswahl, die sich vergrößern oder verschieben lässt. Dazu kann man Vordergrundobjekte außerhalb dieses Radius von der Weichzeichnung ausnehmen. Linsenreflexe lassen sich per Bokeh-Filter simulieren. Ein Tilt-Shift-Effekt ahmt den Spielzeuglandschaft-Effekt der teuren Optiken gleichen Namens nach.

Das Beschneiden-Werkzeug hat ebenfalls von Lightroom gelernt: Damit lassen sich Fotos nun gleichzeitig geraderichten, per Drittelraster gestalten und innerhalb des Bildausschnitts bewegen. Sehr nützlich für Freunde extremer Weitwinkel- und Fischaugen-Objektive dürfte die Funktion "angepasstes Weitwinkel" sein: Damit lassen sich besonders störende Krümmungen im Bild – etwa bei Gebäuden – selektiv geraderichten, indem man diese Linien einfach nachzeichnet.

Photoshop CS6 Beta steht auf den Seiten der Adobe Labs kostenlos für Windows und Mac OS X zum Download. Sie stellt ihren Dienst ein, sobald Mitte dieses Jahres die Vollversion erscheint. Diese soll nicht nur als eigenständige Version und Creative-Suite-Baustein, sondern auch als Bestandteil des Abo-Modells Creative Cloud erhältlich sein. (atr)