Beta-Programm der re:publica steht

Größer und vielseitiger möchte das Berliner Stelldichein der Netz-Community in diesem Jahr werden. Das Programm verspricht Einblicke in die "Amerikanisierung" der Szene, den "digitalen Dorfplatz" oder das "Urheberrecht 2037".

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Die Konferenz re:publica soll in ihrem sechsten Jahr noch größer und vielseitiger werden. Der erste Entwurf für das Programm 2012 verspricht Einblicke etwa in die "Amerikanisierung" der Szene, den "digitalen Dorfplatz" oder das "Urheberrecht 2037". Mit Vorträgen zur Zukunft der Genetik, zu Foodblogs, Open Learning, Innovation und Design, 3D-Drucken, offenen Daten oder die mobile Vernetzung sollen die Kulturen des Internets und der digitalen Welt beleuchtet werden. "Vor allem wollen wir uns Gedanken über unsere Zukunft machen und setzen uns mit Visionen für eine bessere Welt im digitalen Zeitalter auseinander", heißt es in der Ankündigung der Konferenz.

Neben der Frage, ob Facebook und Twitter "arm, aber gesund" machen, werden auch wieder ernstere Themen wie Überwachung, Datenschutz, Netzneutralität sowie Infrastruktur und Kontrolle aufgegriffen. In der Schiene "re:volt" etwa geht es um eine kritische Nachbearbeitung der Rolle sozialer Netzwerke im Arabischen Frühling, die Occupy-Bewegung, die "dunkle Seite" von Online-Aktivismus und Bedrohungen für die Meinungsfreiheit. Rick Falkvinge, einer der Gründer der ersten Piratenpartei in Schweden, steht zudem mit dem Verweis auf die Ankündigung eines "Activizr" im Programm dieser Sparte.

Die Macher selbst in Form der neu gegründeten "re:publica GmbH" versprechen, dass auch in diesem Jahr wieder deutsche und internationale Experten die ganze Vielfalt der weltweiten Blogosphäre – von China über Russland bis nach Kenia – beleuchten sollen. Diskutiert werde über die Möglichkeiten politischer Kommunikation im Netz und Veränderungen der Medienlandschaften. Erstmals würden neben bekannten Aktivisten auch Chefs deutscher Medienkonzerne auf den Podien stehen. Der Heise Zeitschriften Verlag schickt seinen Justiziar Jörg Heidrich ins Rennen, der unter dem Titel "Mit Marken gegen Meinungen" über Versuche von Unternehmen sprechen wird, unliebsame Berichterstattung im Netz zu unterbinden.

Über die Bühne gehen wird die Tagung vom 2. bis zum 4. Mai an einem neuen Ort, dem Eventzentrum "Station-Berlin" am Kreuzberger Gleisdreieck. Die Organisatoren rechnen mit rund 4000 Teilnehmern, sodass ihnen der bisherige Veranstaltungsort rund um die Kalkscheune in Mitte zu klein wurde. 2011 war dort mit rund 3000 Besuchern tatsächlich bereits vielfach die Kapazitätsgrenze überschritten worden. Trotz des Umzugs wollen die Veranstalter sich bemühen, "eine offene und familiäre Atmosphäre zu bewahren". Es gibt noch Eintrittskarten für 130 Euro sowie VIP-Geschäftskunden-Tickets für 500 Euro. (vbr)