EM.TV macht erstmals seit 1999 wieder Gewinn

Man habe die Vergangenheit endgültig hinter sich gelassen, meinte der EM.TV-Chef. EM.TV war eine der großen Erfolgsgeschichten der New Economy in Deutschland -- bis zum Platzen der Blase und dem Prozess gegen die EM.TV-Gründer Thomas und Florian Haffa.

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Von
  • dpa

Die Medienfirma EM.TV hat nach erfolgreicher Sanierung im vergangenen Jahr erstmals seit 1999 wieder einen Gewinn gemacht. "Im Jahr 2004 haben wir die Vergangenheit endgültig hinter uns gelassen", sagte EM.TV-Chef Werner Klatten am Dienstag in München. EM.TV war eine der großen Erfolgsgeschichten der New Economy in Deutschland -- bis zum Platzen der Blase und dem Prozess gegen die EM.TV-Gründer Thomas und Florian Haffa, der mit einer Geldstrafe endete. Mit den Geschäftsfeldern Sport und Unterhaltung stehe der Konzern jetzt auf einer gesunden Basis, erklärte Klatten, der früher Vorstand der SPIEGELnet AG war. Im laufenden Jahr solle die Ertragskraft weiter gestärkt werden.

Der EM.TV-Konzern hatte in den Jahren von 2000 bis 2003 Verluste in Höhe von weit über zwei Milliarden Euro gemacht. Mit Hilfe einer radikalen Umstrukturierung konnte das Unternehmen die Pleite vermeiden. Im vergangenen Jahr machte der Konzern, zu dem unter anderem der Sportsender DSF und der Rechtvermarkter Junior.TV gehören, nun erstmals wieder einen Überschuss von bereinigt 40 Millionen Euro nach einem Verlust von rund 130 Millionen Euro im Jahr zuvor. Dabei profitierte EM.TV auch von der Übernahme der restlichen 50 Prozent an Junior.TV, aus der ein Einmalertrag von 48,2 Millionen Euro resultierte.

Einschließlich eines einmaligen Buchgewinns im Rahmen der Umstrukturierung einer Anleihe lag der Überschuss 2004 sogar bei gut 134 Millionen Euro. Der Umsatz im Konzern betrug im vergangenen Jahr gut 206 Millionen Euro, im Jahr 2003 waren es noch 270 Millionen Euro. Allerdings ist der neue EM.TV-Konzern nach der Sanierung kaum noch mit dem alten Unternehmen vergleichbar. Im laufenden Jahr will EM.TV verstärkt als Produzent von Kinder- und Jugendprogrammen auftreten und in diesem Bereich auch Zukäufe prüfen. Im Geschäftsfeld Sport sollen unter anderem das Internetportal Sport1 ausgebaut und beim DSF verstärkt Zusatzeinnahmen beispielsweise durch Telefonaktionen und den Verkauf von Merchandising-Artikeln generiert werden. (dpa) / (jk)