E-Mail-Server unter Windows

Ein eigener Mail-Server schont die Internetleitung und schützt die Privatsphäre, weil interne Mails das Haus nicht verlassen. Mit kostenloser Software ist er unter Windows schnell aufgesetzt.

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Von
  • Johannes Endres
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Ein eigener Mail-Server schont die Internetleitung und schützt die Privatsphäre, weil interne Mails das Haus nicht verlassen. Mit kostenloser Software ist er unter Windows schnell aufgesetzt.

Der hier vorgestellte Server holt die E-Mail für die ganze Domain von einem Dienstleister; ausgehende Mail kippt er gesammelt beim Dienstleister ab. Dessen Server-Adresse ist als legitimer Versender für die Kunden- Domain verzeichnet, sodass Spam-Filter beim Empfänger die Füße stillhalten. Allerdings macht die Methode beim Anlegen neuer User Arbeit: Der Mail-Admin muss sie beim Dienstleister und auf dem eigenen Server mit gleichem Namen eintragen.

Beim Mail-Provider genügt das billigste Paket, das eine eigene Mail-Domain und genügend Adressen enthält; viel Speicher braucht es nicht, denn die Nachrichten lagern ja nur bis zum nächsten Abruf beim Dienstleister. Als Mailserver-Software empfiehlt sich die Freeware hMailServer. Sie entspricht zwar professionellen Ansprüchen und läuft sogar bei einigen kommerziellen Mail-Diensten, ist aber einfach einzurichten, wenn man weiß, wo man hinklicken muss.

An den Windows-Rechner stellt hMail-Server keine besonderen Anforderungen. Dieser Artikel beschreibt die Installation auf dem aktuellen Windows Home Server 2011, weil der das mit Abstand billigste Server-Windows ist. Doch bis auf wenige WHS-Spezifika funktioniert der Ablauf auf allen Windows-Versionen genau so – auch auf Desktop-Windows. Als Vorbereitung richten Sie beim Dienstleister mindestens einen User ein und schicken ihm von einer anderen Adresse eine Test-Mail.

Zum Download des hMailServer-Installers eignet sich ein Client des Home Servers besser als der Server selbst, weil dessen Browser aus Sicherheitsgründen Downloads sehr erschwert. Vom Client kopieren Sie anschließend den Installer in eine Freigabe des Servers, zum Beispiel in die "Dokumente". Falls am Server kein Bildschirm hängt, loggen Sie sich nun mit dem Programm "Remotedesktopverbindung" auf dem Server ein, und zwar mit dem User-Namen "Administrator" und dem "Dashboard"-Passwort, das Sie bei der Server-Installation vergeben haben. Das Installationsprogramm findet sich dann auf dem Server unterhalb des Ordners D:\ServerFolders. Durch die Installation klicken Sie sich einfach mit den jeweiligen Vorgaben hindurch. Wer einen zusätzlichen SQL-Server betreibt und Informationen zu den Mails dort ablegen möchte, kann das auswählen. Wir gehen hier aber von der Standard-Auswahl aus, die einen Mini-Server (MS SQL-Server Compact) selbst mitbringt.

Falls die Windows-Firewall jetzt fragt, ob das Programm hmailserver an einem Port lauschen darf, lassen Sie dies zu. Andernfalls richten Sie die nötige Ausnahme manuell ein: ins Start-Feld "Firewall" eintippen und den Punkt "Windows-Firewall" anklicken. Dort auf "Ein Programm … zulassen" klicken, dann "Anderes Programm zulassen…". Im nächsten Dialog hangeln Sie sich mit "Durchsuchen" zum Programm hmailserver.exe im Ordner "Bin" des Installationsverzeichnisses durch. Auf 64-Bit-Systemen liegt der in "Programme(x86)", weil hMailServer ein 32-Bit-Programm ist. "Hinzufügen" und dann "OK" klicken, bis alle Dialoge geschlossen sind.