Bertelsmann will digitaler werden

Zur Vorlage der Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr verkündete der Medienriese, die "nächste Entwicklungsphase" einleiten zu wollen.

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Der deutsche Medienkonzern Bertelsmann hat seine "nächste Entwicklungsphase" eingeläutet. Vorstandsvorsitzender Thomas Rabe verkündete am heutigen Mittwoch zur Bekanntgabe der Konzernbilanz für 2011, das Unternehmen solle "wachstumsstärker, digitaler und internationaler" aufgestellt werden. Dafür sollen unter anderem in den kommenden fünf bis zehn Jahren die Kerngeschäfte "digital transformiert" werden.

Künftige Investitionen in neue Geschäftsfelder sollen unter anderem von der Entwicklung der digitalen Medien profitieren. Als Beispiele, in denen sich dies bewährt habe, nannte Rabe das Bertelsmann Engagement bei Musikrechten und im Bildungsbereich. 2011 habe die RTL Group mit ihren On-Demand-Angeboten in Europa rund 1,9 Milliarden Videoabrufe generiert. Der Verlag Random House habe nun 40.000 Titel in englischer, deutscher und spanischer Sprache als E-Books im Angebot.

Das Konzernergebnis der Bertelsmann AG sank im vergangenen Jahr von 656 Millionen Euro auf 612 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang von etwa 7 Prozent. Grund dafür waren unter anderem schwache Zahlen bei Teilen der Drucksparte. Positiv hätten sich hingegen die Werbegeschäfte der RTL Group, die Fernsehproduktion und das E-Book-Geschäft entwickelt. Der Umsatz wuchs im Vorjahresvergleich um 2 Prozent auf 15,3 Milliarden Euro.

Falls sich das Wirtschaftswachstum in den Ländern, in denen Bertelsmann aktiv ist, "stabil bis leicht positiv entwickelt", werde der Umsatz 2012 voraussichtlich moderat ansteigen, teilte das Unternehmen weiter mit. Das Konzernergebnis werde das des Jahres 2011 übersteigen.

Zu Bertelsmann gehören die RTL Group, der Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr, die Verlagsgruppe Random House und der Outsourcing-Dienstleister Arvato. Rabe trat zum 1. Januar die Nachfolge von Hartmut Ostrowski an, der im Herbst seinen Rückzug angekündigt hatte. (anw)