Kehrtwende eines SOPA-Verfechters

Paul Brigner, von Hollywoods Branchenverband MPAA eigens zur Durchsetzung von dessen Copyright-Vorstellungen angeheuert, wendet sich öffentlich gegen den Stop Online Piracy Act (SOPA).

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Knapp zwei Wochen nach seinem Fortgang von der MPAA, dem Branchenverband US-amerikanischer FIlmproduzenten, hat sich deren ehemaliger Chief Technology Policy Officer Paul Brigner offen von seinem bisherigen Standpunkt abgewandt. Brigner hatte die Anfang 2011 eigens für ihn geschaffene Stelle bei der MPAA angetreten, um deren Strategie zur Durchsetzung des umstrittenen Gesetzentwurfs SOPA auszuarbeiten. Jetzt gab er aber ein öffentliches Statement ab, in dem er sich gegen SOPA und die Verpflichtung technischer Amtsinhaber für den Copyrightschutz ausspricht.

Brigner, der seine Position bei der MPAA gegen einen Job bei der Internet Society eingetauscht hat, erklärt, seine Zeit bei der MPAA habe ihn zu der Erkenntnis geführt, Gesetze zur Blockade mutmaßlich piratischer Websites würden schlichtweg nicht funktionieren. Er schäme sich nicht zuzugeben, dass seine Auffassung erst während der vergangenen zwölf Monate gewachsen sei, und schreibt des Weiteren: "Je besser ich mit der Realität dieser Angelegenheiten vertraut wurde, um so deutlicher kam ich zu dem Verständnis, dass sich eine vorgeschriebene technische Lösung dafür nicht mit der Unversehrtheit des Internets vereinbaren lässt." Die MPAA wollte die Kehrtwende ihres Ex-Managers ausdrücklich nicht kommentieren. (hps)