Broadcom will Geodaten auf Zentimeter genau machen

Ein neuer GPS-Chip nutzt auch Daten von Kreiselinstrumenten, Beschleunigungssensoren, Schrittzählern und Höhenmessern.

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Die Geodatenerfassung wird immer präziser. Bestimmten ältere GPS-Empfänger in Fahrzeugnavigationssystemen die Position eines Autos mit Glück und gutem Empfang auf zehn Meter genau, soll der neue Smartphone-Geo-Chip 4752 des US-Halbleiterkonzerns Broadcom die Position eines mobilen Geräts auf Zentimeter ermitteln können. Die Genauigkeit ergibt sich aus der großen Anzahl von Sensoren, die der Prozessor gleichzeitig auswerten kann, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Neben Standardmethoden wie der Erfassung des GPS-Signals und der Triangulation von Mobilfunktürmen in der Umgebung nutzt der 4752 auch noch Daten von Kreiselinstrumenten, Beschleunigungssensoren, Schrittzählern und Höhenmessern. Die Ortserfassung soll damit sowohl in Innenräumen als auch in freier Natur funktionieren. Die Verbreiterung der Datengrundlage sei dringend notwendig, um eine zuverlässige Navigation in Bereichen zu ermöglichen, in die GPS-Signale nicht durchdringen, heißt es von Broadcom.

Der 4752 setzt zusätzlich auf eine neue Datenquelle, die bislang noch kein Smartphone-Geo-Chip anzapft: sogenannte Bluetooth-Beacon-Signale. Der Kurzstreckenfunk Bluetooth wird normalerweise verwendet, um Headsets, Tastaturen und andere Peripheriegeräte drahtlos anzubinden, lässt sich aber auch zur Ortsbestimmung nutzen, wie dies bereits mit WLAN-Basisstationen geschieht. Dabei ist die Technik vergleichsweise günstig.

"Eine Verwendungsmöglichkeit für Bluetooth-Beacons wären beispielsweise Einkaufszentren", sagt Broadcam-Manager Scott Pomerantz. "Man könnte die Stationen alle 90 Meter aufstellen. Das würde ausreichen, um eine sehr genaue Innenraumnavigation zu ermöglichen." Da könn ein Laden dem Kunden nicht nur sagen, wo er gerade die Bananen findet, sondern wo das Regal mit einer bestimmten Marke steht.

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(bsc)