US-Behörden nehmen Spielekonsolen ins Visier

Die US-Regierung hat ein Unternehmen mit der Entwicklung von Werkzeugen beauftragt, mit denen auf Spielekonsolen gespeicherte Daten für Ermittlungen ausgewertet werden können.

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Von
  • Ronald Eikenberg

Die US-Regierung hat ein Unternehmen mit der Entwicklung von Tools beauftragt, mit denen man Nutzerdaten auf beschlagnahmten Spielekonsolen auswerten kann. Die Firma Obscure Technologies erhält hierzu 177.237 US-Dollar aus dem Forschungsfonds des Department of Homeland Security. Neben der Entwicklung von Hard- und Softwarewerkzeugen soll die Firma einen Datenpool aufbauen, der aus Festplattenimages, Flashspeicher-Abbildern sowie Konfigurationsdateien von neuen und gebrauchten Spielekonsolen besteht.

Daten von US-Bürgern sollen dabei möglichst nicht erfasst werden, wie Simson Garfinkel von der Naval Postgraduate School (NPS), der das Projekt überwacht, dem Magazin Foreign Policy sagte. Um nicht mit den US-Datenschutzgesetzen in Konflikt zu geraten, sollen die zur Auswertung genutzten Second-Hand-Konsolen ausschließlich im Ausland erworben werden. Sollten sich auf den importierten Spielekonsolen Daten von US-Bürgern befinden, sollen diese gelöscht werden. Auch die Analyse von Daten bezüglich der Netzwerkaktivitäten der Konsolen ist Teil der Vereinbarung.

Nach Informationen von Foreign Policy sollen die gewonnenen Erkenntnisse die Behörden vor allem bei Ermittlungen gegen mutmaßliche Pädophile und Terroristen unterstützen, welche die umfangreichen Kommunikationsmittel moderner Konsolen mehr und mehr für sich entdecken. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen auf Konferenzen sowie in akademischen Publikationen bekannt gemacht werden (rei)