PyMusique-Software soll auch Microsoft-DRM umgehen

Die Entwickler der alternativen Client-Software für den iTunes Music Store und Napster haben angeblich nach dem von Apple auch das Digital Rights Management von Microsoft ausgehebelt.

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Von
  • Sven Hansen

Die Programmierer rund um CSS-Knacker Jon Lech Johansen sorgen mit "PyMusique", ihrer alternativen Client-Software für den iTunes Music Store und für Napster, weiter für Aufsehen. PyMusique hat bereits mehrfach das digitale Rechtemanagement (DRM) des iTMS ausgehebelt. Nun soll die nächste Version der Software nach Angaben des siebzehnjährigen Highschool-Schülers und Mitprogrammierers Cody Brocious auch das DRM des Napster-Dienstes umgehen.

Da Napster in den USA das Digital Rights Management von Microsoft nutzt, hätte dieser Hack weit reichende Folgen. Das Gros der derzeit operierenden Musik-Onlineshops nutzt dieses DRM-System zum Schutz der Musik-Downloads.

Grundlage des Hacks soll der FreeMe-Code sein, mit dem 2001 die damalige Version des Microsoft-DRMs erfolgreich umgangen wurde. Während bei anderen Umgehungsmethoden eine Dekodierung in einfacher Geschwindigkeit nötig ist, wird mit PyMusique eine DRM-freie Version der Originaldatei auf die Festplatte geschrieben.

Sowohl der Apple- als auch der Microsoft-Hack in PyMusique setzen aber auf jeden Fall voraus, dass man die geschützten Musikdateien zuerst gekauft hat, da man nur so in den Besitz der nötigen DRM-Schlüssel kommt. Dann aber lassen sich DRM-freie Songdateien erstellen. Für die Napster-Betreiber sind diese Voraussetzungen indes wenig tröstlich, denn der Dienst bietet ein Abo-Modell an, bei dem für einen monatlichen Betrag von 10 US-Dollar unbegrenzte Downloads möglich sind. Bei Kündigung des Abos werden die Downloads deaktiviert -- wenn das DRM noch intakt ist. (sha)