OSI ordnet den Wildwuchs der Open-Source-Lizenzen

Nicht alle Open-Source-Lizenzen eignen sich gleich gut für alle Zwecke. Auch vertragen sie sich nicht alle miteinander. Durch eine Einteilung in neue Kategorien will ein Gremium der Open Source Initiative das Angebot überschaubarer machen.

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Von
  • Alexandra Kleijn

Eine Arbeitsgruppe der Open Source Initiative (OSI), der Organisation, die Software-Lizenzen auf ihre Open-Source-Qualität prüft und zertifiziert sowie die Liste der anerkannten Open-Source-Lizenzen führt, versucht Ordnung in das Dickicht zu bringen. Der jetzt erschienene erste Entwurf eines Berichts des Licence Proliferation Committee spricht zwar keine direkte Empfehlung für bestimmte Lizenzen aus, nimmt durch ihre Kategorisierung jedoch schon eine implizite Wertung vor.

Da keine einzige Lizenz allen Ansprüchen genügen kann und für alle Projekte und Geschäftsmodelle gleichermaßen gut geeignet ist, wich das Gremium von der ursprünglichen Idee ab, das breite Spektrum an Lizenzen in die Kategorien "empfohlen", "nicht-empfohlen" und "sonstige" unterzubringen. Stattdessen entschied die Gruppe sich für eine Unterteilung nach Kriterien wie "populär und weitverbreitet", "Einsatzzweck", "redundant", "nicht-wiederverwendbar" oder "überholt/veraltet".

In die erste Kategorie fallen unter anderem die GNU General Public License (GPL) und die Lesser General Public License (LGPL) mit abgeschwächtem Copyleft, die Apache License 2.0, die neuere BSD-Lizenz, die Mozilla Public License 1.1 (MPL), aber auch die Eclipse Public License. Die als redundant angemerkten Exemplare duplizieren die Inhalte anderer, mehr verbreiteter, Lizenzen. Nicht-wiederverwendbare Lizenzen sind projekt-spezifisch.

Die Arbeitsgruppe hofft, dass sich Software-Entwickler durch die Kategorisierung eher für eine der gängigen Lizenzen entscheiden werden, statt auf die exotischeren Spezies zurückzugreifen oder eine eigene Lizenz zu erfinden. Der Entwurf soll in der Öffentlichkeit und auf der allgemeinen Mailingliste des Komitees diskutiert werden.

Ein Artikel auf heise open führt in die verschiedenen Open-Source-Lizenz-Modelle ein. (akl)