Smartphone mit "Boot to Gecko" kommt

Telefonica möchte zumindest in Brasilien spätestens Anfang 2013 Geräte mit Mozillas mobilen Betriebssystem anbieten. Die Geräte sollen dabei offener und günstiger werden als die der Smartphone-Konkurrenz.

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Mozilla und Mobilfunkbetreiber Telefonica haben für Brasilien das erste Smartphone mit Boot to Gecko (B2G) angekündigt. Das Gerät soll Ende 2012 oder Anfang 2013 in dem südamerikanischen Land auf den Markt kommen. Auf welcher Hardware das Telefonica-Gerät basieren wird, ist noch nicht bekannt. Bei der Vorstellung der Pläne in Sao Paulo betonte Mozilla CEO Gary Kovacs allerdings, dass B2G insbesondere bei schwächerer Hardware Fähigkeiten unterstützen soll, die bislang bei den eigentlich besser ausgestatteten Smartphones zu finden sind.

Dafür setzt B2G auf offene Webstandards: Auf einen Linux-Kernel und Mozillas Rendering Engine Gecko setzt die mit HTML5 und Javascript geschriebene Bedienoberfläche Gaia auf. Die Apps für das Gerät sollen Web-Anwendungen werden und ebenfalls auf den offenen Webtechnologien basieren. Über standardisierte APIs sollen die Apps auf die Hardwarefunktionen des Telefons zugreifen können. Mozilla entwickelt darüber hinaus einen eigenen Appstore für B2G über den sich die Anwendungen wie bei Android und iOS installieren lassen und der offener sein soll, als die Plattformen der Smartphone-Konkurrenz. Unterstützt wird Mozilla bei dem Vorhaben deshalb auch von großen Providern wie Telefonica und der Telekom, die sich dadurch mehr Kontrolle über eigene Anwendungen und Geschäftsmodelle erhoffen.

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Die Preise für das Gerät sollen laut Telefonica auf dem Niveau von Featurephones liegen, konkrete Zahlen nannte man jedoch nicht. Wer und wie viele Hersteller ein sogenanntes Open Web Device – wie Mozilla Geräte mit dem Betriebssystem nennt – auf den Markt bringen werden ist ebenfalls unbekannt. Mozilla hat bisher lediglich Prototypen gezeigt und Anleitungen veröffentlicht, wie sich das Betriebssystem zum Beispiel auf Geräten wie dem Samsung Galaxy S2 installieren lassen.

Laut einer Analyse von IDC wurden 2011 in Brasilien 9 Millionen Smartphones verkauft und für 2012 werden bereits 15 Millionen Verkäufe erwartet. Für die weitere Zukunft wird ein deutliches Wachstum für den brasilianischen Mobilfunkmarkt erwartet, der zum viertgrößten der Welt aufsteigen soll. (asp)