MySpace sperrt in den USA den Zugang für 29.000 vorbestrafte Sexualstraftäter

MySpace hat eine landesweite Datenbank mit vorbestraften Sexualstraftätern angelegt und meldet die gesperrten Nutzer den Polizeibehörden.

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Von
  • Florian Rötzer

Die Social-Networking-Website MySpace.com hat eine landesweite Datenbank mit vorbestraften Sexualstraftätern angelegt und meldet die gesperrten Nutzer den Polizeibehörden. Die BBC berichtet, dass die Zahl der vorbestraften Sexualtäter unter den Benutzern in den USA seit Mai um das Vierfache auf 29.000 angestiegen sei. Die Betreiber der Online-Community zeigen sich nun erfreut, die Sexualtäter identifiziert und ihre Profile entfernt zu haben.

Im Mai hatte MySpace, vergangenes Jahr von Rupert Murdochs News Corp. für 580 Millionen Dollar erworben und vor allem bei Jugendlichen beliebt, zugestimmt, den Polizeibehörden die Daten der vorbestraften Sexualtäter zu übergeben, deren Accounts von dem Unternehmen gesperrt wurden. Damals hatte man 7.000 Accounts entdeckt. Staatsanwaltschaften verschiedener Bundesstaaten hatten Druck auf das Unternehmen ausgeübt, die Daten herauszugeben, um die Sexualstraftäter belangen zu können, wenn sie mit der Benutzung des Internets gegen gerichtliche Auflagen verstoßen.

Der Generalstaatsanwalt von Connecticut, Richard Blumenthal sieht in der hohen Zahl von vorbestraften Sexualtätern unter den Benutzern einen weiteren Grund einzuschreiten: "Die explodierende Epidemie von Profilen von Sexualstraftätern auf MySpace schreit nach weiteren Aktionen." Blumenthal führt eine Initiative mit anderen Staatsanwaltschaften und Politikern an, um MySpace zu zwingen, bei Anmeldungen einen Altersnachweis und bei Minderjährigen eine Genehmigung der Eltern zu verlangen,

In den USA gibt es um die 600.000 vorbestrafte Sexualtäter, die sich an ihrem Wohnort melden müssen. Die Behörden geben Internetbenutzern Einblick in die Listen mit den registrierten Sexualstraftätern. Bislang gibt es noch keine landesweite Datenbank. Letztes Jahr hatte MySpace das Unternehmen Sentinel Tech Holdings damit beauftragt, mit Hintergrundüberprüfungen eine solche landesweite Datenbank aufzubauen, um die Daten der Benutzer damit abzugleichen und die Accounts von Sexualstraftätern zu sperren. (fr)