Neuer System-Benchmark CPU2006 freigegeben

Mit fast einem Jahr Verspätung ist die neue Auflage des CPU-Benchmarks der SPEC, die CPU2006, herausgekommen.

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Von
  • Ralph Hülsenbusch

Auf die neue Version der CPU-Benchmarks der Standard Performance Evaluation Corporation (SPEC) haben alle etwas warten müssen. Die ursprünglich unter CP2005 für Ende vorigen Jahres avisierte Ausgabe hat die SPEC nun als CPU2006 freigegeben.

Eine Neuauflage ist notwendig geworden, da bei neuen CPUs die Laufzeiten einzelner Testverfahren in der bisher gültigen CPU2000 auf weniger als 1 Minute sinken. Außerdem spiegelt die bisherige Suite die Komplexität und die Struktur heutiger Anwendungen kaum noch wider. Die Open Systems Group (OSG) der SPEC hat deshalb eine neue Suite zusammengestellt, deren Ergebnisse mit CPU2000-Resultaten nicht mehr vergleichbar sind. Rate-Messung (Throughput) der CPU2006 liegen im Unterschied zur CPU2000 auf dem gleichen Skalenniveau wie die Speed-Resultate. Ab November veröffentlicht und prüft die SPEC nur noch Messungen, die mit der CPU2006 zustande kamen.

Nach wie vor besteht die gesamte Suite aus einer Gruppe von Tests für Festkomma- (CINT2006) und einer für das Gleitkommarechnen (CFP2006). Es gibt wie bisher Resultate für eine nach strengen Regeln festlegte Parametrisierung der Compiler (base) und solche mit höchster Optimierung (peak). Bei "base" sind aber gegenüber früher Methoden wie die Feed-Back-Optimierung zur Leistungssteigerung nicht mehr zulässig. Die Messungen mit einer Task (Speed) erscheinen als SPECint oder SPECfp, die für Multiprozessoren mit mehreren gleichzeitig laufenden Tests als SPECint_rate oder SPECfp_rate mit dem Zusatz base- oder peak2006. Anwender der CPU2006 dürfen sich auf eine 10-mal längere Laufzeit der Testsuite einstellen.

Als Referenz dient nach wie vor eine betagte Ultra Enterprise von Sun mit einer UltraSPARCII-CPU, 296 MHz "schnell", die mit 2 GByte Hauptspeicher auskommen muss. Zur Freigabe der CPU2006 lagen bereits 23 Ergebnisse von neun Herstellern vor. Der schnellste Rechner beim SPECint_base2006 stammt von Fujitsu Siemens. Die Celsius V830 mit Opteron 256 (3 GHz) unter Linux 64 Bit ist knapp 12-mal schneller als die Ultra von Sun. Ein Durchlauf des SPECfp_base2006 auf der Celsius dauerte 12 Stunden. (rh)