Text statt Foto: die beschreibende Kamera

Die Descriptive Camera besteht aus günstiger Hardware und druckt die Beschreibung zu einer Szene als Text aus. Dahinter steckt ein entfernter Verwandter des "Schachtürken".

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Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Daniel Bachfeld

Die "Descriptive Camera" liefert keine Fotos einer aufgenommenen Szene, sondern druckt eine Beschreibung selbiger aus. Der Entwickler Matt Richardson hat dafür ein BeagleBone-ARM-Board mit LAN mit einer Webcam versehen, einen Thermoprinter angeschlossen und noch ein paar Knöpfe hinzugefügt. Für die Erkennung der Szene nutzt die Kamera jedoch keine herkömmliche Bilderkennungssoftware. Vielmehr greift sie auf die Amazon-API "Mechanical Turk" zurück.

Die Kamera läuft mit Linux und diverser Open-Source-Software

Bei Mechanical Turk- eine Art entfernter moderner Verwandter des "Schachtürken " – kann ein Entwickler sogenannte Human Intelligence Task (HIT) einreichen, die von echten Menschen erledigt werden. Der Entwickler gibt für jeden HIT einen Preis vor, den er zu zahlen bereit ist und formuliert die Richtlinien, nach denen der HIT erledigt werden muss. Ein HIT kostet im vorliegenden Fall 1,25 US-Dollar und ist in der Regel nach sechs Minuten abgewickelt.

Die Beschreibungen können auch schon mal Rechtschreibfehler enthalten

In seinem Blog hat Richarson Fotos nebst Beschreibung veröffentlicht. Die Qualität der Texte kann von HIT zu HIT varrieren, sofern jeweils andere Personen ihn übernehmen. Zudem muss auch der Geschmack des Beschreibers nicht immer mit dem des Fotografen übereinstimmen. Ein Bild eines Schranks wird beispielsweise mit "Sieht aus wie ein häßlicher alter Schrank" beschrieben.

In einem "Accomplice Mode" kann die Kamera auch per Instant Messaging Bilder an Personen verschicken und um eine Beschreibung bitten. (dab)