Mobilfunk: Weiterhin keine Beweise für Schädlichkeit

Die britische Gesundheitsbehörde HPA sieht in ihrem aktuellen Bericht keine Belege für Erkrankungen durch Mobilfunkstrahlung. Über Langzeitwirkungen könne man aber nichts sagen.

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Für mögliche Gesundheitsschäden durch Mobilfunkstrahlung gibt es auch weiterhin keinen Beleg. Das geht aus einem Bericht der britischen Gesundheitsbehörde HPA (Health Protection Agency) hervor, der am Donnerstag bekannt gemacht wurde.

Wissenschaftler der Expertenkommission AGNIR (Advisory Group on Non-ionising Radiation) haben dafür zahlreiche Studien gesichtet. Ihr Ergebnis: Menschen, die einer Strahlung innerhalb der britischen Grenzwerte ausgesetzt waren, wiesen keine erkennbaren Symptome auf. Auch eine Wirkung der hochfrequenten elektromagnetischen Felder auf nach eigenen Angaben elektrosensible Menschen konnte nicht festgestellt werden. Ebenfalls wurden keine Hinweise darauf gefunden, dass Hirntumore und andere Krebserkrankungen gefördert und Fruchtbarkeit sowie Herzgesundheit geschädigt würden.

Lediglich bei deutlich über dem Grenzwert liegenden Strahlungsdosen trete Gewebe-Erwärmung auf, die zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann. Ferner wies der Kommissionsleiter Professor Anthony Swerdlow darauf hin, dass über die Langzeitwirkungen bislang zu wenig bekannt sei – insbesondere ab einer Nutzungszeit von etwa 15 Jahren. Deshalb seien auch weiterhin Studien nötig sowie ein kontinuierlicher Abgleich mit zum Beispiel den Krebsstatistiken.

Gleichzeitig halten es die Forscher für wichtig, die Effekte von Mobilfunkwellen auf die Hirnaktivität weiter zu erforschen, dies vor allem bei Kindern. In dem Kontext gab die HPA bekannt, bei ihrer Empfehlung zu bleiben: Kinder sollten Mobiltelefone nicht ausgiebig nutzen dürfen. Außerdem sollte bei Mobiltelefonen der SAR-Wert als Maß für die Einwirkung auf den Körper immer angegeben werden.

Ein Anfang letzten Jahres veröffentlichter Bericht des Bundesregierung kam zu ganz ähnlichen Ergebnissen. Dabei konnten weder über Langzeitwirkungen noch über eine spezifische Empfindlichkeit bei Kindern abschließende Aussagen getroffen werden. Allerdings zeigte eine Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz, dass bisher zur Berechnung verwendete Körpermodelle von Kindern ungeeignet waren und es hier durchaus zu Überschreitungen empfohlener Werte kommen könne. (axk)