Microsoft testet Ratenkaufmodell für Xbox 360

In den Microsoft-Retail-Stores der USA soll die Spielkonsole samt Kinect-Kamera für 99 Dollar angeboten werden. Doch auf Dauer zahlen die Kunden deutlich mehr als beim normalen Modell.

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Vermeintlich günstig: Für 99 US-Dollar können US-Amerikaner eine Xbox 360 erstehen, werden aber zwei Jahre an ein teures Abo gebunden.

(Bild: Microsoft)

Microsoft testet in den USA ein neues Verkaufsmodell für seine Spielkonsole Xbox 360. In den 16 hauseigenen Retail-Stores können Kunden die Konsole samt Kinect-Kamera für 99 US-Dollar (plus Mehrwertsteuer) erstehen. Sie müssen zusätzlich jedoch ein zweijähriges Abo des Xbox-Live-Gold-Dienstes für 15 US-Dollar pro Monat abschließen. Die Gesamtkosten belaufen sich somit auf 460 US-Dollar. Damit ist das Angebot um 60 US-Dollar teurer, als wenn Kunden die Konsole samt Kinect-Kamera regulär für 299 US-Dollar kaufen und für ein Jahres-Abo Xbox-Live-Gold jeweils 50 US-Dollar bezahlen würden.

Mit der kleineren Einstiegshürde will Microsoft die Xbox 360 offenbar besser gegen andere Multimedia-Zentralen wie beispielsweise das Apple TV positionieren. Laut Microsoft werde die Konsole im Online-Betrieb schon jetzt von Kunden häufiger zum Konsum von Filmen und Fernsehsendungen als für Spiele verwendet. So ist es in den USA beispielsweise möglich, ESPN-Sportübertragungen über die Xbox 360 zu sehen und den Video-on-Demand-Dienst Netflix zu nutzen.

Erstaunlich an dem Angebot ist, dass Microsoft nur das Xbox-360-Modell mit 4 GByte Flash-Speicher anbietet und kein Modell mit großer Festplatte. Das 4-GByte-Modell hat weder genug Platz, um ein Xbox-360-Spiel zur Reduzierung der Laufwerksgeräusche zwischenzuspeichern, noch lassen sich hiermit im Xbox-Live-Online-Store allzu viele Spiele und Filme einkaufen. Durch den kleinen Speicher bremsen die Redmonder mögliche weitere Online-Umsätze aus. Das Xbox-Live-Gold-Abo ist unter anderem nötig, um online gegen andere Spieler anzutreten. Weitere Kosten für Video-on-Demand- oder Musik-Angebote sind nicht mit abgedeckt.

Für Deutschland ist derzeit kein Ratenkaufmodell geplant. Microsoft will zunächst abwarten, wie das neue Angebot in den US-Retail-Stores angenommen wird und dann über eine eventuelle Ausweitung entscheiden. (hag)