Sony BMG überdenkt seine Kopierschutz-Strategie

Das Plattenlabel will laut Sony-BMG-Manager Thomas Hesse auch künftig CDs mit einem Kopierschutz versehen.

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Sony-BMG-Manager Thomas Hesse hat sich über die schlechte Publicity für sein Unternehmen geäußert und Konsequenzen angekündigt. Die Kopierschutzmaßnahmen für CDs würden derzeit überdacht, sagte er gegenüber BBC News. Hesse vergaß aber nicht, darauf hinzuweisen, dass Copyright-Verletzungen ein großes Problem für die Musikindustrie seien und diese den eigentlichen Ursprung für die nun entstandenen Schwierigkeiten darstellten. Derzeit sei es noch zu früh, über Ergebnisse der sorgfältigen "Re-Evaluation" zu sprechen, also darüber, wie künftige Kopierschutzsysteme aussehen werden.

Sony BMG geriet in Bedrängnis, nachdem bekannt wurde, dass der von dem Label auf einigen CDs eingesetzte Kopierschutz XCP der Firma First4Internet Rootkit-Funktionen enthält. Die Bürgerrechtler der Electronic Frontier Foundation haben bereits eine Sammelklage gegen Sony BMG eingereicht. Ebenso haben die Justizbehörden des US-Bundesstaates Texas Klage erhoben und der New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer kümmert sich um die Angelegenheit. Weitere Klagen laufen bereits. Vor kurzem wurden Sicherheitsprobleme mit einem anderen von Sony BMG verwendeten Kopierschutz bekannt. Die MediaMax-Software installiert auf dem Rechner einen Ordner, über den andere Nutzer mit niedrigen Zugriffsrechten trotzdem die Möglichkeit haben, Kontrolle über den Computer zu erlangen.

Siehe dazu auch: (anw)