SMS-Dienstleister soll wegen Android-Malware zahlen

Mit gefälschten Apps haben Betrüger Android-Nutzern durch Premium-SMS das Geld aus der Tasche gezogen. Jetzt muss der in Großbritannien registrierte Betreiber der Rufnummern den entstandenen Schaden erstatten und eine Strafe zahlen.

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Von
  • Ronald Eikenberg

Die britische Regulierungsbehörde PhonepayPlus hat den für eine Abzock-Masche mit Android-Trojanern benutzten Abrechnungsdienstleister zu einer Strafe von 50.000 Pfund (rund 60.000 Euro) sowie Schadensersatz verdonnert. Im Dezember vergangenen Jahres hatten Unbekannte in Google Play (ehemals Android Market) gefälschte Versionen beliebter Apps veröffentlicht, die teure Premium-SMS-Nachrichten verschickten.

Die rund 30 Apps waren unter anderem als "Angry Birds", "Assassins Creed" oder "Cut the Rope" getarnt und wurden Schätzungen zufolge über 14.000 Mal heruntergeladen. Die Apps sollen nach jedem Start drei Premium-SMS zum Preis von je 5 Pfund (etwa 6 Euro) verschickt haben. Insgesamt soll in Großbritannien ein Schaden von 27.850 Pfund (knapp 35.000 Euro) entstanden sein.

PhonepayPlus konnte rechtzeitig eingreifen, noch bevor das Geld vom Zahlungsdienstleister "A1 Agregator Limited" an die mutmaßlichen Täter überwiesen werden konnte. Jetzt soll der als "Ltd." mit britischer Adresse registrierte SMS-Dienstleister das Geld an die betroffenen Smartphone-Nutzer zurückzahlen, auch wenn sich diese bislang nicht beschwert haben. Zudem wird eine Strafe von 50.000 Pfund (rund 60.000 Euro) fällig.

Laut dem Android-Virenexperten Lookout konnten die sogenannten RuFraud-Apps auch hierzulande Kosten verursachen. Wie viele Nutzer in Deutschland betroffen sind und welcher Schaden dabei entstanden ist, ist derzeit nicht bekannt. (rei)