Google gibt weitere Einblicke in Project Glass

Immer mehr Details über Googles Augmented-Reality-Brille kommen an die Öffentlichkeit: Sowohl der leitende Produktmanager Steve Lee als auch Google-Chef Sergej Brin äußerten sich in Interviews zum Stand der Entwicklung.

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Für die Augmented-Reality-Brille Project Glass sucht Google immer mehr die Öffentlichkeit: Sowohl der leitende Produktmanager Steve Lee als auch Google-Chef Sergej Brin haben sich in Interviews zum Stand der Entwicklung geäußert. Die mit Head-up-Display und Kamera ausgestattete Brille soll dem Träger Informationen im Sichtfeld einblenden können und damit zahlreiche Funktionen eröffnen – von Terminverwaltung über ortsbezogene Informationen bis hin zu Neuigkeiten aus sozialen Netzwerken oder Videochats.

Im Gespräch mit Fast Company sieht Produktmanager Lee die Herausforderung darin, die Dienste in dieser gänzlich neuen Geräteform sinnvoll zu integrieren. Dabei solle die Datenbrille sowohl für Brillen- oder Kontaktlinsenträger wie auch für Normalsichtige nutzbar sein. Auch wenn die Fotofunktion einen wichtigen Aspekt ausmache, sieht Lee die Stärken des Project Glass vor allem in den standortbezogenen Diensten wie Kartenanzeige, Navigation und etwa einem Restaurantfinder.

Läuft anscheinend gut: Bilder schießen mit der Datenbrille.

(Bild: Google)

Insgesamt sei das Gerät noch in einem sehr frühen Stadium, wobei Lee jedoch nicht mehr von einem mehrere Jahre umfassende Entwicklungsaufwand ausging. Einen Zeitpunkt für ein marktreifes Produkt wollte er nicht nennen. Berichte der New York Times, dass die Brille Ende 2012 zu einem Preis zwischen 250 und 600 US-Dollar auf den Markt käme, wies Lee allerdings zurück.

Den frühen Schritt in die Öffentlichkeit begründete Lee damit, dass Google zum einen Reaktionen auf das Projekt einholen wollte und zum anderen die Brille ohne größere Geheimhaltung auch im Alltagsleben testen möchte. So sei er selbst täglich mit dem Gerät auf der Nase unterwegs gewesen, unter anderem auch in Bars in San Francisco.

Ebenfalls mit High-Tech-Brille auf der Nase meldete sich Google-Chef Sergej Brin zu Wort. Für die US-Fernsehsendung "The Gavin Newsom Show" gab er ein einstündiges Interview, von dem bereits ein kurzer Ausschnitt zu sehen ist. Darin präsentierte er einen Prototyp der Brille, den Moderator Newsom selber aufsetzen konnte. Newsom durfte sich dabei ein Foto ansehen, das Brin offenbar zuvor mit der Brille von ihm geschossen hatte.

Brin bediente die Funktionen der Brille über ein Touchpad am Brillenbügel und wies den Moderator bei Herüberreichen der Brille an: "Don't touch the pad.“ Zudem äußerte er die Hoffnung, das Gerät trotz der frühen Entwicklungsphase 2013 auf den Markt bringen zu können. Das komplette Interview soll am Freitag auf Current TV gesendet werden. (axk)