Microsoft aktiviert "Do Not Track" in Internet Explorer 10

Im Internet Explorer 10, der in der Release Preview von Windows 8 enthalten ist, ist der Do-not-Track-Mechanismus per default aktiviert – was nicht auf uneingeschränkte Zustimmung stößt.

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Bei donottrack.us kann man kontrollieren, ob der eigene Browser Do not Track unterstützt.

Die sechste Platform Preview des Internet Explorer 10, die in der Release Preview von Windows 8 enthalten ist, enthält nicht nur den Do-not-Track-Mechanismus – er ist auch per default aktiviert. Im Vergleich zu anderen Browser-Herstellern geht Microsoft damit beim Schutz vor neugierigen Werbenetzwerken am weitesten.

Do not track ist ein Verfahren, das ursprünglich von Mozilla vorgeschlagen wurde. Dabei überträgt der Browser beim Abruf von Webseiten an den Web-Server einen bestimmten HTTP-Header. Damit erklärt der Benutzer den Wunsch, dass sein Surfverhalten nicht von Werbenetzwerken mit Cookies oder anderen Techniken protokolliert werden soll. Firefox, Safari und der Internet Explorer 9 unterstützen Do not track bereits, für Opera und Chrome ist es angekündigt. Viele technische Details des angehenden Standards sind noch nicht festgelegt, sondern werden derzeit beim W3C diskutiert. Der bislang letzte Standardisierungsentwurf stammt vom 29. Mai.

Auch wenn viele Details zu Do not Track noch nicht feststehen, dürfte das Verfahren, wenn es sich denn durchsetzt, vor allem großen Werbenetzen weh tun, die ihr Geld durch das Sammeln von Daten über Surfer verdienen -- allen voran Microsoft-Konkurrent Google. Aber auch Microsoft-Partner Facebook, der mit seinen Social Plugins Nutzer verfolgt, dürfte von Do not Track betroffen sein.

Do-not-Track-Erfinder Mozilla hat sich in seinem Privacy-Blog grundsätzlich positiv zu Microsofts Engagement bei Do not Track geäußert. Der bei der Stiftung für das Thema Privatsphäre verantwortliche Alex Fowler hofft, dass so das Thema noch mehr Aufmerksamkeit und Gewicht in der Öffentlichkeit erhält. In das Lob mischen sich aber auch kritische Untertöne. So ist es für Mozilla wichtig, dass der Benutzer die Entscheidung fällt und nicht der Software-Hersteller. Aus diesem Grund sei bei Firefox Do not Track nicht per default aktiviert. (jo)