Cebit

Dreibeinige Blechdose zeigt DVDs

In Halle 19 starrt R2-D2 die Wand an und glotzt "Star Wars" – nein, glotzt nicht, der maßstabsgetreue Nachbau projiziert den Film selbst. Ab August soll der ungewöhnliche DVD-Projektor zu kaufen sein. Der Preis? Stolz.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Gerald Himmelein

Wer 1977 als Kind im Kino gesessen hat, weiß seither, wie ein mobiler Videoprojektor auszusehen hat: blau-weiß, kompakt, mit einer drehbaren Linse und drei Beinen. R2-D2 eben. Zum dreißigsten Jubiläum des ersten Krieg-der-Sterne-Films soll im August eine maßstabsgetreue Verkörperung des idealen Droiden in die Wohnzimmer rollen. Auf Stand D25 in Halle 19 zeigt der multinationale Konzern Nikko einen "R2-D2 DVD Projector" – etwas kleiner als im Film, ansonsten aber ganz das Original, bis hin zum grünen LED-Muster an der Hinterseite der Haube.

Ganz anders jedoch die Innenausstattung: Der Astromech Droid ist ein DVD-Player mit Slot-in-Laufwerk und Stereolautsprechern mit 3D-Raumsimulation, in der Haube steckt ein XGA-Projektor. Dem auf der CeBIT verteilten Datenblatt zufolge projiziert der LCOS-Beamer seine Bilder mit 1800 Lumen in XGA-Auflösung an die Wand oder Decke. Um das Bild an die Decke zu werfen, neigt sich der Droide weit nach hinten. Die Trapezkorrektur erfolgt digital.

Zeitgemäß bietet die Nikko-Variante des Astromech etwas mehr Video-Optionen als sein Filmvorbild, der gewisse Schwierigkeiten damit hatte, über ein verzerrtes "Helft mir, Obi Wan Kenobi" hinauszukommen. So bietet das Gerät zahlreiche Anschlussmöglichkeiten: Eine Klappe auf der linken Vorderseite verbirgt einen Multi-Card-Reader; von hinten nimmt R2-D2 diverse analoge Videoformate entgegen (Composite, Component und S-Video).

Besonderer Clou: Unter den Lüftungsschlitzen an der Vorderseite befindet sich ein iPod-Dock. Darüber soll der R2-D2 nicht nur Musik wiedergeben, sondern bei einem angeschlossenen videotauglichen iPod auch darauf gespeicherte Filme. Eine Fernbedienung in Form des Rasenden Falken steuert sowohl die A/V-Funktionen als auch die Bewegungen des Roboters. In den drei Füßen stecken Motoren, auch die Gelenke sind motorisiert. Die Player-Projektor-Kombo soll im August für 2500 Euro auf den Markt kommen. Die Auflage für den europäischen Markt soll auf 4000 Exemplare begrenzt sein und mit einem Echtheitszertifikat ausgeliefert werden.

Wer sich den R2-D2 DVD Projector nicht leisten kann, kann sein Star-Wars-Budget auch im 350 Euro teuren "R2-D2 Communications System" anlegen. Dabei handelt es sich um zwei Skype-Telefone, das eine in Form eines Lichtschwerts, das andere in Form eines 13 Zentimeter hohen R2-D2-Roboterchens. Der Droide erhält seine eigene Skype-ID und kann entweder direkt oder über das Skype-Netz gesteuert werden. Hier steckt unter den Haube kein Projektor, sondern eine Webcam mit 628 × 582 Pixel Auflösung. Der Sinn der Sache: Besitzer des Communication System sollen über einen zu Hause aufgestellten R2-D2 im Büro nachsehen können, ob daheim alles im Lot ist. Eine Aufgabe, die man sicherlich auch wesentlich preiswerter erfüllen kann – die dann aber nicht wie der beliebte Filmroboter blinkt und piept. (ghi)