Kaum Interesse an Kodak-Patenten

Agressives Zuwarten bei Kodak: Von den erhofften Milliarden aus Patentverkäufen, die dem insolventen Fotopionier aus der Patsche helfen sollen, ist bislang nichts zu sehen. Momentan dienen dem Konzern auch keine Patentklagen.

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Von
  • Carsten Meyer

Der insolvente Fotopionier Kodak kommt beim überlebenswichtigen Verkauf seines Patent-Portfolios laut einem Zeitungsbericht nur schleppend voran. Dem Unternehmen sei es trotz aller Bemühungen nicht gelungen, einen Interessenten zu finden, der mit seinem Angebot den Preis bei der geplanten Auktion vorgeben würde, berichtete das Wall Street Journal am Wochenende. Dabei habe Kodak unter anderem Apple und Samsung angesprochen, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Vom Verkauf der Patente hängt maßgeblich ab, ob Kodak aus dem Insolvenzverfahren herauskommen kann.

Der Wert des Patentpakets wurde von Experten laut Kodak auf bis zu 2,6 Milliarden Dollar bewertet. Allerdings bekam es vor einigen Wochen einen Kratzer, weil ein Richter der US-Handelskommission ITC eines der zentralen Patente für ungültig erklärte. Kodak verklagte vor der ITC wegen des Patents, das die Anzeige von Vorschaubildern zum Inhalt hat, Apple mit seinem iPhone sowie den Blackberry-Anbieter RIM. Der Fotokonzern kann jetzt noch hoffen, dass die vollständig angetretene ITC den Richter überstimmt. Zur Insolvenz im Januar griff Kodak zudem in einem Rundumschlag alle möglichen großen Unternehmen mit Patentklagen an.

Bei Kodak war Ende des 19. Jahrhunderts der Fotofilm erfunden worden. Der Konzern hatte über Jahrzehnte die Fotografie geprägt, kam jedoch mit dem Wechsel zu digitalen Bildern nicht zurecht. Auch im Insolvenzverfahren verliert Kodak weiter Geld: Im ersten Quartal gab es angesichts eines eingebrochenen Geschäfts ein Minus von 366 Millionen Dollar. (dpa) / (cm)