Moody's stuft Nokia auf Ramschniveau herab

Die Nokia-Ankündigungen offenbarten einen stärkeren Druck auf die Ergebnisse und höhere Kosten als bisher angenommen, erklärte Moody's Nokia-Experte Wolfgang Draack.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 192 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Nach dem neuen Sanierungsplan von Nokia mit dem Abbau von 10.000 Stellen hat die Rating-Agentur Moody's die Bonität des Handy-Riesen auf Ramsch-Niveau zurückgestuft. Die Nokia-Ankündigungen offenbarten einen stärkeren Druck auf die Ergebnisse und höhere Kosten als bisher angenommen, erklärte Nokia-Experte Wolfgang Draack am Freitag. Deswegen wurde das Rating auf "Ba1" gesenkt. Moody's rechnet mit einer weiteren Umstrukturierung, wenn sich die Umsatzentwicklung nicht bald stabilisiere.

Nokia hatte am Donnerstag angekündigt, sich auf Kernbereiche wie Smartphones der Marke Lumia, digitale Fotografie und mobile Navigation zu konzentrieren. Damit geht der Abbau von 10.000 Arbeitsplätzen bis Ende 2013 einher – das ist jeder fünfte Job im Handy-Geschäft. In Ulm wird ein Standort für Forschung und Entwicklung mit 730 Mitarbeitern bereits Ende September geschlossen.

Zugleich deutete Nokia einen weiteren hohen Verlust im laufenden Quartal an. Im ersten Vierteljahr hatte es bereits ein Minus von 929 Millionen Euro gegeben. Marketwatch rechnet vor, dass Nokia 2011 rund 5,6 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investiert hat bei einem Umsatz von 38,6 Milliarden Euro. Das sei relativ hoch im Vergleich zu anderen Unternehmen. (anw)