Microsoft stellt mobilen Player Zune vor [Update]

Der von Toshiba hergestellte mobile Player soll zum Weihnachtsgeschäft - zunächst nur in den USA - in den Farben Weiß, Schwarz und Braun in die Läden kommen.

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Microsoft hat Einzelheiten zu seinem MP3-Player Zune bekannt gegeben. Das Gerät wird mit einer 30 Gigabyte fassenden Festplatte und einem 3-Zoll-Farbbildschirm ausgerüstet sein, wie das Unternehmen mitteilt. Der Player in den Farben Schwarz, Weiß und Braun solle zum Weihnachtsgeschäft in den Handel kommen. Ein genauer Starttermin und der Preis sollen allerdings erst später bekanntgegeben werden. Update: Auf Anfrage teilte ein Pressesprecher des Unternehmens heise online mit, dass das Gerät in diesem Jahr noch nicht in Europa erhältlich sein wird, sondern zunächst nur in den USA.

Die Zune-Software sei in der Lage, ungeschützte Audiodateien der Formate WMA, MP3 und AAC zu importieren. Fotos müssen im JPEG-Format abgespeichert sein und Videos als WMV, MPEG-4 oder MPEG-4 AVC (H.264) vorliegen. Die Software setzt Windows XP SP2 und einen Breitband-Internetanschluss voraus, teilt Microsoft mit. Als Zusatzgeräte kündigt Microsoft einen "Zune Car Pack" an, bei dem die Signale des Players auf das Autoradio übertragen werden. Weiter soll es einen "Home A/V Pack" für die Nutzung des Zune am heimischen TV geben sowie einen "Travel Pack".

Microsoft will Kunden mit Funktionen anlocken, die es beim iPod nicht gibt. So können Zune-Nutzer untereinander über die WLAN-Verbindung Songs oder Bilder austauschen. Allerdings könnten auf diese Weise erhaltene Musikstücke nur drei Mal innerhalb von drei Tagen abgespielt werden, hieß es. Außerdem könnten manche Songs auf Wunsch der Künstler für den Tausch gesperrt werden, wie Microsoft-Manager Scott Erickson dem US-Branchendienst CNet sagte. Weiterhin ist im Zune ein Radio integriert.

Der Zune kann zwar wie die großen iPod-Modelle auch Videos abspielen, Microsoft wird aber in seinem geplanten "Zune Marketplace music service" zumindest vorerst keine Filme oder TV-Sendungen für den Player anbieten. Auch mit der Windows XP Media Center Edition aufgenommene TV-Sendungen würden zunächst nicht auf den Zune übertragbar sein, sagte Erickson.

Apple bietet bereits seit einiger Zeit Downloads von TV-Sendungen und Videos in seinem iTunes Store an und hatte erst am Dienstag auch den Verkauf von Spielfilmen eingeführt. Zugleich wurde ein neuer iPod mit 80 GByte Fassungsvermögen für 349 Dollar vorgestellt und der Preis für einen iPod mit 30-GByte-Festplatte auf 249 von zuvor 299 Dollar gesenkt. Medienberichten zufolge peilt Microsoft für den Zune auch einen Preis von 299 US-Dollar an. Der Windows-Hersteller hatte bereits eingeräumt, dass man sich auf einen langen Atem und Investitionen von mehreren hundert Millionen Dollar einstelle, um mit Apple zu konkurrieren.

Wie Apple will auch Microsoft einen eigenen Online-Shop für den Zune eröffnen. Neben dem Einzelkauf von Songs oder Alben sei auch ein Abo-Modell geplant, bei dem für eine Pauschal-Gebühr unbegrenzt viel Musik geladen werden kann. Auch dazu sollen Details erst später folgen. Um iPod-Nutzern den Umstieg auf Zune zu erleichtern, sollen auch Titel, die mit Apples iTunes-Software von CD auf den Computer gezogen wurden, für den Microsoft-Player zugänglich sein – nicht aber im iTunes Store gekaufte Musik. Der Zune soll auch gleich mit vorinstallierter Musik verkauft werden. Das Gerät wird für Microsoft vom japanischen Elektronik-Konzern Toshiba produziert. (anw)