Oracle gibt Programmiersprache Fortress auf

Oracles Forschungsabteilung wird die Entwicklung der objektorientierten Programmiersprache Fortress nicht mehr weiter vorantreiben. Die Sprache war ursprünglich als möglicher Nachfolger für Fortran ins Rennen geschickt worden.

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Von
  • Alexander Neumann

Oracle will die Entwicklung der objektorientierten Programmiersprache Fortress nicht mehr weiter betreiben. Die Entscheidung erfolgt im Zuge der Pläne des Datenbankriesen, sich von den nicht profitablen Techniken zu trennen, die durch die Sun-Übernahme 2010 ins Portfolio gelangten. Die Ankündigung erfolgte in einem Blog-Eintrag von Guy L. Steele aus Oracles Forschungsabteilung zu Programmiersprachen, der Entwurf, Entwicklung und Implementierung von Fortress in der Vergangenheit maßgeblich vorangetrieben hatte. Steele hebt hervor, dass für gewöhnlich zehn Jahre für ein Forschungsprojekt eine lange Zeit bedeute, die meisten gingen nur über drei Jahre.

Die anfangs von der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPAs) geförderte wissenschaftlich-mathematische Sprache wurde Ende 2001 ins Rennen geschickt, um einmal als Nachfolger von Fortran antreten zu können. Als zentrale Eigenschaft der Sprache wurde neben der Unterstützung hochgradig parallelisierter Systeme unter anderem ihre Erweiterbarkeit genannt. So lassen sich selbst einfache Datentypen über Bibliotheken bereitstellen. Außerdem ist sie so konzipiert, dass sie auf der Java Virtual Machine (JVM) läuft.

Der Abschied soll nicht von heute auf morgen erfolgen, sondern im Zeitraum der nächsten Monate. Diskutiert wird auch noch, was mit der vorhanden Codebasis geschehen soll. Steele versichert jedoch, dass die Sprache Open Source bleiben und ihr Quellcode noch lange zur Verfügung stehen werde. Die Fortress-Mannschaft will außerdem einige ihrer Forschungsergebnisse zur Sprache in den nächsten Monaten veröffentlichen. (ane)