Die künftigen IT-Spezialisten achten auf Werte

Wer im Kampf um die besten Fachkräfte bestehen will, der muss den begehrten Arbeitnehmern einiges bieten. Wer weiß, was sich die künftigen IT-Spezialisten wünschen, ist da klar im Vorteil.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Für eine aktuelle Trendstudie ließ die BSI Business Systems Integration AG im Rahmen einer Karrieremesse MINT-Studenten zu Motivation, Werten und Perspektiven in Bezug auf ihr künftiges Berufsleben befragen. Wie sich zeigt, geht der Nachwuchs mit einem ausgesprochen gesunden Selbstbewusstsein an die Sache heran.

Die Studenten der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik (MINT) wünschen sich an erster Stelle Jobs, die interessant, fachlich herausfordernd und abwechslungsreich sind (96,9 Prozent). Damit unterscheiden sie sich nicht von älteren IT-Experten. Im Gegensatz zur Generation der Digital Immigrants (Menschen, die vor 1980 geboren wurden), streben sie jedoch deutlich seltener nach Prestige, Hierarchien und Privilegien.

82,8 Prozent der Befragten wollen lieber mit ihrer Arbeit "etwas bewegen" und sind bereit, "Verantwortung zu übernehmen". Autoritäten, die ihre Macht allein auf ihrer aktuellen Position aufbauen, wollen sie jedoch nicht ohne weiteres akzeptieren. Wer diese Kräfte leiten will, muss ihnen erst beweisen, dass er ihrer Loyalität würdig ist.

Und so lautet die Frage wohl nicht mehr, ob jemand in ein Unternehmen passt. Eher müssen die Firmen darum bangen, ob sie in die Wertewelt des begehrten Arbeitnehmers passen. Denn 82,8 Prozent wollen nur bei Firmen anheuern, deren Auftritt auch zu ihren persönlichen Werten passt. Arbeit wird von der jungen Generation nicht mehr als reine Tätigkeit zum Brötchen verdienen angesehen. Sie muss Sinn geben und einen guten Teamspirit liefern: Der Großteil der Befragten legt Wert auf nette Kollegen.

Eine hochwertige Ausstattung des Büros reisst die Stundenten nicht mehr vom Hocker. Statt mit Statussymbolen zu protzen, wollen sie lieber mehr Autonomie und Eigenverantwortung in ihrem Bereich. Für 70,7 Prozent der Studenten hat das sogar höchste Priorität.

Mehr als 80 Prozent der jungen Kräfte wünschen sich häufiges Feedback vom Vorgesetzen. Hier sind sie sich also ebenfalls mit den älteren Arbeitnehmern einig. Neu ist allerdings, dass diese Generation nur Wert auf die Meinung von Menschen legt, die persönlich und beruflich echte Vorbilder sind. Der Rest kann seine Meinung für sich behalten. Dazu passend wollen die Befragten keine Hierarchien, sondern lieber interdisziplinäre Teamarbeit, die es ihnen ermöglicht, andere Sichtweisen, Ideen und Erfahrungen kennenzulernen.

Überraschend: Nur knapp die Hälfte der Befragten findet flexible Arbeitsmodelle wichtig – und das, obwohl gerade die doch ein großes Maß an Freiheit und Selbsbestimmung versprechen. Schicke Büros in Innenstadtlage und berufliche Reisen gehören ebenfalls nicht zu den Favoriten der neuen Generation. (map)
(masi)