Nokia stellt Handy-Produktion in Finnland ein

Im Zuge der angekündigten Sparmaßnahmen und Entlassung schließt Nokia nun auch das letzte verbliebene Handy-Werk im finnischen Salo – rund 750 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs.

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Von
  • Matthias Parbel

Der einstige Handy-Weltmarktführer Nokia steckt tief in den roten Zahlen. Rückläufige Umsätze und Milliardenverluste schlagen sich negativ auf die Bewertung der Nokia-Aktie nieder – zuletzt stufte die Ratingagentur Fitch nun auch noch die Kreditwürdigkeit von Nokia herab, nachdem das Papier an der Börse schon seit April nur noch auf "Ramschniveau" rangiert. In dieser Krisensituation setzt Konzernchef Stephen Elop auf drastische Sparmaßnahmen: 10.000 Arbeitsplätze sollen abgebaut werden. Voraussichtlich rund 750 Nokia-Mitarbeiter werden nun ihren Job verlieren, wenn der Konzern sein letztes in Finnland verbliebenes Handy-Werk in Salo schließt – ursprünglich war von bis zu 1000 Stellenstreichungen die Rede. Insgesamt stehen bei Nokia in Finnland aber bis zu 3700 Arbeitsplätze zur Disposition. Mit den weltweit eingeleiteten Sparmaßnahmen will Konzernchef Elop bis Ende kommenden Jahres die Kosten um gut zwei Milliarden Dollar drücken.

Beschlossene Sache: Die Produktion im Werk Salo in Finnland stellt Nokia im September 2012 ein.

(Bild: Nokia)

Die Fabrik soll im September den Betrieb endgültig einstellen, wie das finnische Nachrichtenportal Yle am 27. Juli 2012 unter Berufung auf Nokia mitteilte, das letzte Mobiltelefon soll in Salo hingegen schon am vergangenen Mittwoch gefertigt worden sein. Das Werk ist seit 1979 im Betrieb gewesen. Hier wurden neben dem Handy-Modellen N8, N9 und E7 auch die ersten Geräte mit Windows-Betriebssystem gefertigt. Nokia pries Salo bis zuletzt außerdem als besonders "grüne" Produktionsstätte an. So soll in Salo ausschließlich "grüner" Strom zum Einsatz gekommen und praktisch kein Abfall für die Endlagerung auf einer Deponie angefallen sein. (map)