Outlook.com: Aufgeräumter Ausblick

Ein erster Blick auf Microsofts neuen Maildienst Outlook.com.

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Ein erster Blick auf Microsofts neuen Maildienst Outlook.com: Neue Nutzer können sich unter www.outlook.com für eine neue Mailadresse mit der Domain @outlook.com registrieren - und nach Angaben von Microsoft haben sich in den ersten sechs Stunden nach dem Start des neuen Maildienstes bereits eine Million Menschen dort angemeldet. Wer schon ein Konto bei anderen Microsoft-Diensten wie Hotmail, MSN.com und Windows oder XBox Live hat, kann sich auch mit diesen Zugangsdaten anmelden. Alte Hotmail- und MSN-Adressen bleiben nach dem Wechsel erhalten, Nutzer können auf Wunsch aber neben der alten auch eine neue Outlook-Adresse erhalten.

Sehr übersichtlich präsentiert sich Microsofts neuer Online-Mailer.

Schlicht und aufgeräumt ist nicht nur der erste Eindruck: Nur eine Leiste links mit Mail-Ordnern und sogenannten Quick Views, Filtern auf den Mailbestand, sowie eine Liste rechts mit den Absendern und Betreffzeilen der Nachrichten aus einem der Ordner füllen fast das gesamte Fenster aus. Vor allem ist Outlook.com ziemlich werbefrei, und das soll es auch bleiben: Also keine blinkenden Banner, die den aufgeräumten Eindruck zunichte machen.

Mails lassen sich per Drag & Drop von einem in einen anderen Ordner ziehen. Über eine Menüleiste am oberen Rand, die in der Optik der neuen Metro-Oberfläche von Windows 8 daherkommt, gelangt man zu den Einstellungen und zu anderen Microsoft-Diensten: der Kontakliste "People", dem Kalender und dem Online-Speicher Skydrive. Wie bei einem Desktop-Mailer kann der Nutzer die Mailansicht unterhalb oder neben der Nachrichtenliste anzeigen lassen.

Die Quick Views helfen, mit einem Klick alle Mails mit Dokumenten, Fotos und markierte Nachrichten zu finden. Der Benutzer kann aber auch eigene Kategorien vergeben, um seine Mails zu sortieren und seinen Mailbestand per Vottextsuche durchforsten. Der Maileditor ist minimalistisch - fast wie ein leeres Blatt Papier mit wenigen Formatierungsfunktionen. Man kann aber auch Nur-Text-Mails versenden.

Outlook.com kann auf die Kontaktdaten bei sozialen Netzen zugreifen.

Geschickt ist Microsofts Mailer mit den eigenen Diensten verzahnt. Angehängte Dateien kann der Nutzer zum Beispiel bei SkyDrive ablegen, Office-Dateien mit Online-Versionen von Online-Versionen von Word, Excel und PowerPoint direkt im Browser ansehen und bearbeiten. Bilder zeigt Outlook.com also Vorschau in der Mailansicht an. Klickt man daruf, startet eine Diashow.

Outlook.com kann sich mit Facebook, Google, Twitter und LinkedIn verbinden, etwa für Chats oder um die Mailkontakte zu nutzen. Das funktionierte in unseren Versuchen zwar, wir erhielten aber nur Zugriff auf allgemeine Facebook-Profilinformationen von Facebook-Freunden - ihre E-Mail-Adressen konnten wir aber nicht importieren, obwohl dafür ein eigener Menüpunkt vorgesehen ist. Bei der Verbindung mit Facebook fiel auf, dass sich Outlook.com sehr weitgehende Rechte einräumt, etwa den Zugriff auf alle Fotos, dauerhaften Zugriff auf Daten et cetera - ohne dass es derzeit davon Gebrauch zu machen scheint.

Man merkt an einigen Stellen, dass Outlook.com noch eine Baustelle ist. Die versprochene Skype-Intergration zum Chatten und Telefonieren fehlt noch, soll aber alsbald nachgereicht werden. Auch entspricht zum Beispiel das Layout des Kalenders noch nicht der Metro-Optik von Outlook.com. Mit einem E-Mail-Client kann man Nachrichten derzeit nur per POP abrufen, nicht per IMAP. Alles in allem kann Outlook.com aber bereits überzeugen. (jo)