Marktforscher: Tablets bringen Absatzrekord bei Computern

Tablets verhalfen dem PC-Markt im zweiten Quartal 2012 zu einem Wachstum von 12 Prozent und machen Apple zum weltweit größten Anbieter, melden die Analysten von Canalys, die anders als IDC und Gartner den Tablet-Absatz zum PC-Markt zählen.

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Von
  • Matthias Parbel

Im zweiten Quartal 2012 wurden laut den Marktforschern von Canalys weltweit gut 108 Millionen Rechner ausgeliefert und damit 11,7 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das Wachstum wurde demnach primär durch die guten Verkaufszahlen von Tablets getragen, die um 75 Prozent zulegen konnten und nun bereits 22 Prozent des Gesamtmarktes ausmachen.

Anders als beispielsweise Gartner und IDC berücksichtigt Canalys für seine Analysen neben Desktop-PCs und Notebooks auch Tablets, nicht aber Server, als entscheidende Gerätekategorien. Während das neue iPad den größten Beitrag zum Absatzwachstum bei den Tablets beigetragen und Apple wieder an die Spitze des PC-Marktes befördert habe, konnten auch Asus und Samsung mit ihren Tablets (Transformer, Galaxy Tab) deutliche Fortschritte erzielen. Samsung verdoppelte den Absatz seiner Android-Geräte, Asus schob sich auf Rang drei im weltweiten Tablet-Geschäft. Die Zahl der insgesamt abgesetzten Tablets erreichte im zweiten Quartal 24 Millionen Stück.

Das neue iPad verhilft Apple zum Spitzenplatz im weltweiten Rechnergeschäft.

(Bild: Canalys)

Die aktuelle Entwicklung drückt nach Aussage der Canalys-Analysten den Marktanteil von Windows auf einen Tiefstand von 73 Prozent. Auch Intel leidet unter der Popularität der Tablets, die bisher primär auf Chips anderer Hersteller setzen. Intels Anteil im PC-Markt sei daher auf einen historischen Tiefstwert von weniger als 70 Prozent gefallen. Erst mit der Einführung von Windows 8 und entsprechenden Intel-basierten Geräten werde dieser Trend abflauen.

Voraussetzung für einen durchschlagenden Erfolg der Produkte mit Intel-Prozessoren ist nach Einschätzung der Canalys-Experten jedoch deren Ausrüstung mit Touchscreens. Gerade das Gros der aktuellen Ultrabooks verzichte bisher aber auf ein solches Display, weil sich dieses in einem noch höheren Verkaufspreis niederschlagen würde. Die gleiche Problematik sieht Canalys allgemein bei den angekündigten Windows-8-Rechnern.

So wie Intel das Ultrabook-Geschäft mit einem Budget von 300 Millionen US-Dollar ankurbeln wolle, müsse auch Microsoft seinen OEM-Partnern den Einbau von Touchscreens subventionieren – mit etwa 50 bis 100 US-Dollar pro Gerät. Nur dann werde es gelingen, den Marktanteilsschwund von Windows zu stoppen. Canalys rechnet damit allerdings nicht vor dem dritten Quartal 2013. (map)