Die drei Kleinstwagen werben mit unterschiedlichen Mitteln um Vernunftkäufer

Zwergenbalgerei: Daihatsu Cuore, Kia Picanto und VW Up

Die drei Minimalisten Daihatsu Cuore, Kia Picanto und VW Up sind das Richtige für Leute, die sich mit einem Auto möglichst wenig Ballast einhandeln wollen. In der Praxis offenbaren die Zwerge große Unterschiede

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 46 Kommentare lesen
55 Bilder
Lesezeit: 15 Min.
Von
  • rhi
Inhaltsverzeichnis

Haar, 6. August 2012 – Diese drei Minimalisten sind nichts für Autofans, denen es vor allem um viel Spaß, viel Sport oder viel Komfort geht. Die 3,50-Meter-Autos sind andererseits Autos, die man sich leisten kann, die zuverlässig von A nach B tragen und die jenen entgegenkommen, die sich mit einem Auto möglichst wenig Ballast einhandeln wollen. Der jüngste Kandidat unseres Vergleichs ist der kleine VW mit der optimistischen Bezeichnung Up!, dessen Ausrufezeichen von jetzt an weglassen. Ebenfalls noch recht taufrisch ist der Kia Picanto mit flotter Optik und einer beeindruckenden Siebenjahre-Garantie. Und schließlich ein Klassiker: Der "unkaputtbare" Daihatsu Cuore mimt den Minimal-Minimalisten, den es leider nicht mehr lange geben wird.

Ganz unterschiedliche Zwerge

Der Cuore hat sich über Jahrzehnte als sehr zuverlässig erwiesen, muss trotzdem weichen, denn ab 2013 zieht sich die japanische Marke vom deutschen Markt zurück. Reparatur und Service sollen aber gesichert bleiben. Werfen wir zunächst einen Blick auf das Design unseres Vergleichstrios: funktional-sachlich der VW Up, ohne unnötige optische Spielereien. Besonders in Weiß erinnert er an Produkte von Apple. Kia hingegen zaubert dem Picanto viel Dynamik ins Blech. Während das Heck gut gelungen ist, wirkt die Frontpartie eine Spur zu wuchtig. Solch ein Auftritt ist dem Daihatsu Cuore völlig fremd, hier sorgt das Zusammenspiel von schmaler Fahrzeugbreite mit großer Höhe für eine eigenständige Note.

Innere Größen

Der erste Eindruck trügt nicht: Mit 3,47 Meter ist der Daihatsu deutlich kürzer als der sieben Zentimeter längere VW, der Kia ist mit 3,59 Meter sogar zwölf Zentimeter üppiger als der Cuore geraten. Interessant ist der Blick auf die Breite: Hier spielt der Cuore mit nur 1,47 Meter den Schmalhans, während der Up mit 1,64 Meter prunkt. Dazwischen liegt der Picanto mit 1,59 Meter. Alles in allem prima Abmessungen für die Stadt, was besonders für den Daihatsu gilt. Nun könnte man meinen, dass der Japaner beim Innenraum geizt, doch weit gefehlt: Obwohl bereits seit 2007 auf dem Markt, ist sein Platzangebot noch heute bestechend gut, gerade im Fond. Der Cuore wird ausschließlich mit zusätzlichen hinteren Türen angeboten, welche zudem fast rechtwinklig öffnen. So gelangt man bequem auf die zweite Reihe. Der Clou: Sie ist längs verschiebbar, zudem können die Lehnen in der Neigung verstellt werden. Damit hat man die Wahl zwischen opulenter Beinfreiheit im Fond oder einem Plus beim Kofferraum. Je nach Position der Bank sind zwischen 160 und 215 Liter möglich, umgeklappt erweitert sich das Volumen auf 414 Liter. Vorne sitzen Fahrer und Beifahrer aber zu hoch, zwischen Tür und Arm bleibt zudem kaum Platz. Positiv: Das schmal bauende Armaturenbrett sorgt für eine gute Beinfreiheit des Co-Piloten. Leider kann die Kommandozentrale ihr Alter nicht verheimlichen, billiges und tristes Hartplastik überstrahlt die einfache Bedienung.