Evoke 2012: Demo-Party mit Pre-Show und ohne GEMA

Am Freitag steigt in Köln die Demo-Party Evoke 2012: Bis Sonntag zeigen kreative Programmierer ihre neuesten Software-Kunstwerke im Wettbewerb. GEMA-Mitglieder müssen leider draußen bleiben.

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Von
  • Stefan Göhler

Am kommenden Freitagnachmittag um 16.05 Uhr beginnt in Köln die Demo-Party Evoke 2012. Auf Demo-Parties stellen kreative Programmierer ihre neuesten Software-Kunstwerke in Wettbewerben vor – das Publikum kürt die Sieger.

Die fünfzehnte Evoke findet wie in den vergangenen drei Jahren wieder in den Abenteuerhallen Kalk statt. Sie dauert vom 10. bis zum 12. August 2012. Erwartet werden mehr als 300 Besucher, denen die Halle mehr als genug Platz bietet.

Die Hauptattraktion der Evoke sind die Demo-Wettbewerbe, im Szene-Slang Compos genannt. Demos sind in Echtzeit ablaufende multimediale Präsentationen mit aufwendigen Animationen und stimmungsvoller Musikuntermalung. Neben der Hauptkategorie "PC Demo" gibt es separate Wettbewerbe für Beiträge, deren ausführbare Dateien auf 64 und 4 KByte beschränkt sind. Die "Wild Competitions" schließen auch Animationen und exotische Plattformen ein; darüber hinaus gibt es auch Grafik- und Musikwettbewerbe.

Alle Wettbewerbsteilnehmer müssen beim Einreichen ihrer Beiträge versichern, dass sie keine Mitglieder einer Rechteverwertungsgesellschaft wie der BIEM oder GEMA sind. Der Grund wird auf der Evoke-Website einmal lang und einmal kurz erklärt: Würde man von internationalen Verwertungsgesellschaften vertretene Künstler zulassen, müssten die Veranstalter der GEMA eine Pauschale von 4500 Euro bezahlen – zuviel fürs Budget.

Die Evoke bietet diverse zusätzliche Highlights jenseits der Wettbewerbe: Diese beginnen am Freitagabend mit einer "Best of Evoke Demoshow", die Szene-Highlights aus den vergangenen 15 Jahren präsentiert. Seminare am Samstag behandeln Musikkomposition mit Renoise sowie die Entstehung von Amiga-Grafiken. Am Abend will der legendäre Spiele-Musiker Chris Hülsbeck für eine Frage-und-Antwort-Session bereitstehen. Nach den Veranstaltungsblöcken finden Live- und DJ-Sets statt. Die Dingfabrik präsentiert zudem eine große Projektionsfläche für eine interaktive Videoshow, die Teilnehmer durch eigene Beiträge anreichern dürfen.

Die Teilnahme an der Evoke 2012 kostet 35 Euro; wer aus mehr als 700 Kilometern Entfernung anreist, zahlt die Hälfte. Wer mit dabei sein will, findet auf der Evoke-Website einen Anfahrtplan für diverse Verkehrsmittel, eine Vermittlung für Mitfahrgelegenheiten sowie Tipps zur Unterkunft. Eine Vorabregistrierung wird dringend empfohlen.

Wer vorfeiern will, reist schon am Donnerstag an und nimmt an einer kleinen Vorfeier im Hackerspace "Die Dingfabrik" teil. Die offizielle unoffizielle Evoke Pre-Party bietet Frühanreisern auch eine Übernachtungsmöglichkeit. Bei näherem Hinsehen ist die Pre-Party ein U-Boot: Der Veranstaltungsort soll in absehbarer Zeit für eine weitere Demo-Party erschlossen werden. (ghi)