Die Pläne zu Gnome OS

Gnome-Entwickler Allan Day hat in einem Blog-Eintrag einige Hintergründe sowie konkrete Planungen zu "Gnome OS" bekannt gegeben, das Distributionen keineswegs ersetzen soll.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 118 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Allan Day hat in einem Blog-Eintrag einige Hintergründe sowie konkrete Planungen zum "Gnome OS" genannten Konzept bekanntgegeben. Der Gnome-Entwickler berichtet dabei von Ergebnissen aus Planungssitzungen, die kürzlich auf der Gnome-Entwicklerkonferenz Guadec 2012 stattfanden, auf dem das schon ältere Schlagwort für aufsehen sorgte.

Day weist eingangs deutlich darauf hin, Gnome OS sei keineswegs ein Versuch, Linux-Distributionen zu ersetzen; ein eigenständiges "GNOME OS install" sei zwar Teil der Pläne, aber vornehmlich als Plattform zum Testen und Entwickeln gedacht. Vielmehr will das Projekt unter dem Gnome-OS-Schlagwort in den nächsten 18 Monaten eine Reihe von Verbesserungen umsetzen, bei denen es sich teilweise schon um alte Ideen handelt.

So soll es Verbesserungen für Entwicklung und Deployment von Anwendungen geben, damit Programmierer ihre Software nicht immer wieder an ständig wechselnde Umgebungsbedingungen anpassen müssen. In dem Zug redet Day von einem Application Framework, für das im Rahmen von Gnome OS auch ein SDK angedacht sei. Als dritten Punkt spricht der Gnome-Entwickler Verbesserungen an, die das Übersetzen und Testen der Software verbessern soll, aus der sich Gnome zusammensetzt. Day spricht ferner Planungen zu Optimierungen für die Gnome-Oberfläche an (Core UX/Core User Experience) an. Dazu zählt auch die Entwicklung weitere Anwendungen nach dem Vorbild von Documents oder Photos, die unter anderem die Handhabung von Daten verbessern sollen, die entweder Lokal oder Online gespeichert sind. Als letzten Hauptpunkt nennt der Gnome-Entwickler Optimierungen für Geräte mit Touchscreens und verkündet, Gnome 3 solle in spätestens 18 Monaten Touchscreen-tauglich sein; Gnome soll aber weiterhin vornehmlich auf Notebooks und Desktop ausgerichtet bleiben.

Am Ende des Blog-Eintrags teilt Day einige seiner Überlegungen zu der Frage, was ein OS (Operating System/Betriebssystem) sei; für mache sei es halt der Kernel, für ihn jedoch die Umgebung, die man Anwendern und Entwicklern stelle ("user experience" und "application developer experience"). Es seien zwei Hälften eines Ganzen, daher bezeichneten die Gnome-Entwickler ihr jetziges Vorhaben als Gnome OS. Er erläutert ferner, einige der Ziele seien ambitioniert und würden vielleicht nicht umgesetzt; manche seien aber nicht so unrealistisch, wie sie wirken. (thl)