E-Book-Community LendInk nach Copyright-Abmahnungen dicht

Die Seite, die Interessenten für eine Online-Ausleihe elektronischer Bücher von Amazon und Barnes & Nobles zusammenführte, ist nach mehreren hundert Beschwerden von Rechteinhaber vom Netz genommen worden.

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Die Webseite LendInk.com, die Interessenten für eine Online-Ausleihe elektronischer Bücher von Amazon und Barnes & Nobles zusammenführte, ist nach mehreren hundert Copyright-Beschwerden von Rechteinhabern vom Netz genommen worden. "Es sieht leider so aus, als ob mein Amerikanischer Traum wegen ein paar fehlgeleiteter Personen unter die Räder gekommen ist", beklagt der Dale Porter in einem Forum für E-Book-Leser. Der Gründer der Online-Gemeinschaft betont, LendInk habe keine Bücher gespeichert, übertragen, verliehen oder veröffentlicht und nicht in Rechte Dritter eingegriffen.

Die Community bot für ihre 15.000 registrierten Mitglieder eine einfach zu nutzende Schnittstelle an, über die sich Nutzer, die E-Books verleihen wollten, und Leihinteressenten mit wenigen Mausklicks finden konnten. Trafen beide Seiten für ein bestimmtes E-Book aufeinander, wurden sie für den eigentlichen Leihprozess auf die Online-Angebote der zwei Großbuchhändler verwiesen. Viele Autoren und Verleger gingen aber offensichtlich davon aus, dass LendInk selbst die Ausleihe durchführe. Porter zufolge ereilten den Host-Provider der Seite zahlreiche Abmahnungen und Klageandrohungen. Der Webspace-Anbieter habe daher den Stecker gezogen.

Gegenüber dem Blogger Ian Lamont führte der Firmengründer aus, dass der Provider ihm angeboten habe, die Plattform wieder online zu stellen. Allerdings unter der Bedingung, dass Porter zeitnah auf alle Beschwerden reagiert. Er sich aber nicht sicher, ob die Angelegenheit mit verstärkter Aufklärung aus der Welt zu schaffen sei. Da er bislang keine Einnahmen über das Angebot erzielt habe würde es sich insgesamt nicht lohnen, den entstehenden Kommunikationsaufwand in Kauf zu nehmen.

Sowohl Amazon als auch Barnes & Noble erlauben das Verleihen einiger ihrer E-Books für den Kindle beziehungsweise die Nook-Lesegeräte. In den Amazon-Geschäftsbedingungen etwa heißt es, dass elektronische Bücher mit der Einwilligung ihrer Verleger oder der Rechteinhaber einmalig 14 Tage ausgeliehen werden dürfen. Der Leser muss dabei selbst über keinen Kindle verfügen, kostenlos verfügbare einschlägige Lese-Anwendungen für verschiedene Rechner- und Mobilplattformen reichen aus. Während der zwei Wochen ist der Verleiher selbst nicht imstande, das ausgeborgte E-Book zu lesen. (vbr)