Britische Verbraucherschützer fordern staatliche Regulierung für DRM

Digital Rights Management sorge für Sicherheitsrisiken und dafür, dass die Verbraucher die ihnen zustehenden Rechte nicht wahrnehmen können, findet die Verbraucherschutzorganisation National Consumer Council.

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Die britische Verbraucherschutzorganisation National Consumer Council (NCC) fordert neue Gesetze, um die Rechte der Verbraucher im Umgang mit digitalen Inhalten zu schützen. Digital Rights Management (DRM) werde zunehmend in Produkten wie CDs und DVDs sowie für Musik-Downloads eingesetzt. Der Fall Sony BMG zeige, dass dieser Trend die Verbraucher vor Probleme stelle. Auch könnten sie eine DVD mitunter nicht abspielen oder die erworbenen digitalen Inhalte nicht selbst neu zusammenstellen.

DRM könne den legitimen Umgang mit digitalen Inhalten einschränken und tue dies bereits, heißt es in einer NCC-Mitteilung. Es schaffe Sicherheitsrisiken, unterwandere den Verbraucherschutz und Datenschutzgesetze. Der NCC hat vor diesem Hintergrund kein Vertrauen in die Selbstregulierung der Industrie. Daher hat die Organisation der parlamentarischen All Party Internet Group (APIG) eine Eingabe zukommen lassen, in der sie zwar die Werte "geistigen Eigentums" betont, aber auch auf die Konsequenzen hinweist, die durch die Anwendung von DRM-Techniken entstehen (PDF-Datei).

Die APIG bezeichnet sich als Diskussionsforum für Abgeordnete beider Parlamentskammern und für Vertreter der Industrie. Sie solle sich nach Ansicht des NCC um einen Gesetzesrahmen kümmern, der Verbraucherrechte berücksichtigt, zumal die Umgehung von DRM nach der gegenwärtigen Gesetzeslage in Großbritannien illegal ist. Der Europäische Verbraucherverband BEUC widmet sich ebenfalls dem Thema DRM und hat dazu im November vorigen Jahres eine Informationswebsite installiert, die nun auch in einer deutschsprachigen Version vorliegt. (anw)