Freies WLAN: ein "digitales Glas Wasser" für Reisende in Potsdam

Ein flächendeckendes freies WLAN bringe Potstdam nur Vorteile, heißt es in einem Antrag der Grünen in der Stadtverordnetenversammlung. Daher soll die Stadt die Stromkosten für die Router eines freien WLANs übernehmen.

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Von
  • Detlef Borchers

In Potsdam hat sich ein Ausschuss der Stadtverordnetenversammlung mit Plänen beschäftigt, ein freies WLAN-Netz in der Stadt zu errichten. In der Sitzung des Ausschusses für Klima, Ordnung, Umweltschutz fand der Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, Potsdamer Touristen ein "digitales Glas Wasser" anzubieten, zwar Zustimmung, doch wünschte man sich detailliertere Angaben zu den anfallenden Installations- und Wartungskosten. Die Stadt Potsdam soll dem Antrag zufolge die Stromkosten für den Betrieb der Router für ein freies WLAN übernehmen.

Nach Angaben von Freifunk Potsdam gibt es in Potsdam derzeit ca. 25 freie WLAN-Knoten mit 10 einspeisenden Internet-Zugängen, die ein lückenhaftes Netz in der Innenstadt bieten und vereinzelt in den übrigen Stadtteilen funken. Wie Robert Wolff vom Bündnis 90/Die Grünen in der Ausschusssitzung erläuterte, bringt ein flächendeckendes freies WLAN der Stadt nur Vorteile. So soll es die Verweilqualität in der Stadt erhöhen und Touristen bessere Informationsmöglichkeiten bieten, wenn "Datenreisenden gleichsam ein digitales Glas Wasser in Form eines Zugangs zum Internet" angeboten würde, erklärte Wolff. Das freie WLAN würde auch dem Gewerbe zugute kommen, ein bürgerschaftliches Engagement fördern und sozial Benachteiligten den Zugang zum Internet geben.

Wolff verwies auf ein ähnliches Projekt im Berliner Stadtgebiet von Friedrichshain-Kreuzberg und auf Absichten, in ganz Berlin ein Gratis-WLAN einzurichten. Grundsätzlich hätten kommunale WLAN-Netze den Vorteil, dass die digitale Kommunikation unter allen Teilnehmern auch dann noch möglich sei, wenn das Netz vom globalen Internet abgeschnitten sei. Zudem gebe es Berechnungen, nach denen der Energieverbrauch durch WLAN-Netze stark sinken könnte, wenn wesentlich weniger Geräte zur Internet-Versorgung der Einwohner eingeschaltet sind als bisher, wo jeder Haushalt ein WLAN betreibe. Wolff zeigte den Abgeordneten ein Exemplar der Nanostation M2 von Ubiquity, das mit Stromkosten von ca. 12 Euro im Jahr zu Buche schlägt. Wieviele Geräte benötigt werden, wie teuer die Installation und Wartung der WLAN-Knoten ist, muss nun im Detail geklärt werden, ehe das digitale Wasser fließen kann. (jk)