Abschreibung führt zu Gewinneinbruch bei United Internet

Der Mutterkonzern von Marken wie 1&1, web.de und GMX.de ist auf Wachstumskurs, musste nach der Millionen-Abschreibung auf die Domain-Tochter Sedo beim Gewinn aber deutlich Federn lassen.

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Der Internetkonzern United Internet, zu dem Marken wie 1&1, web.de und GMX.de gehören, ist auf Wachstumskurs, bleibt aufgrund der Wertminderung der Tochtergesellschaft Sedo aber hinter den Vorjahreszahlen zurück. Im ersten Halbjahr konnten insgesamt 610.000 neue Kundenverträge in sieben europäischen Ländern und den USA geschlossen werden, teilte das Unternehmen am Dienstag in Montabaur mit. Das sind deutlich mehr als im Vorjahreszeitraum, in dem 400.000 Verträge geschlossen wurden. Damit zählt das Unternehmen nun 11,28 Millionen Kunden. Auch der Umsatz ist im ersten Halbjahr um 15 Prozent auf 1,163 Milliarden Euro gestiegen.

Kunden- und damit Umsatzwachstum verzeichnet das Unternehmen sowohl bei werbefinanzierten, als auch kostenpflichtigen Produkten. Im Segment der kostenpflichtigen Festnetz- und Mobile-Zugangsprodukte wird ein Umsatzzuwachs von 16 Prozent auf 764 Millionen Euro verbucht. Online-Anwendungen wie Homepages, E-Mail oder Online-Storage, ob werbefinanziert oder im kostenpflichtigen Abonnement, verzeichnen einen Umsatz von 399,3 Millionen Euro und damit 13,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. "Das starke Wachstum und die gute Ergebnisentwicklung in den etablierten Geschäftsfeldern gibt und die Kraft für hohe Investitionen in neue Geschäftsfelder", sagt Vorstandschef Ralph Dommermuth.

Einzig die Tochtergesellschaft Sedo, die mit gebrauchten Domains handelt, läuft nicht wie geplant. Deren enttäuschende Geschäfte belasten United Internet mit 46,3 Millionen Euro, sodass der Gewinn insgesamt deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt. Sowohl das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) liegt mit 148,6 Millionen Euro rund 16 Prozent hinter dem Vorjahresquartal, als auch der Nettogewinn, welcher um gut 23 Prozent auf 103,7 Millionen Euro gefallen ist. Dommermuth bleibt aber optimistisch, dass das operative Ziel von 2,4 Milliarden Euro für das Gesamtjahr erreicht wird. (vbr)